FCB: Kommentar zur Sperre von Valentin Stocker
Das Wichtigste in Kürze
- FCB-Captain Valentin Stocker wird von der Liga für vier Spiele gesperrt.
- Der 30-Jährige hatte sich zu einer schmähenden Geste gegen den Schiri hinreissen lassen.
- Das Urteil ist das richtige Zeichen zum Schutz von Schiedsrichtern.
Der Frust beim FCB sitzt nach dem 0:2 gegen Servette tief. Der amtierende Cupsieger verliert beim Aufsteiger aus Genf nicht nur das Spiel, sondern auch die Nerven. Captain Valentin Stocker eilt nach dem Schlusspfiff zum Schiedsrichter, geigt ihm die Meinung.
Dazu schubst er den Unparteiischen aus Frankreich und zeigt eine ironische «Daumen hoch»-Geste. Das lässt sich Karim Abed nicht gefallen: Er zeigt Stocker die Rote Karte.
Bereits am Montag folgt das Urteil der Liga: Stocker wird für vier Spiele gesperrt. Ein hartes Urteil – aber absolut richtig.
Gewalt gegen Schiedsrichter
Erst im Oktober streikten in Deutschland die Schiedsrichter im Amateurfussball. 1500 Spiele fielen ins Wasser, weil die Unparteiischen ein Zeichen gegen Gewalt setzten. Auch in der Schweiz sorgte der Angriff auf einen Schiedsrichter nach einer 2.-Liga-Partie für Aufsehen.
Christophe Girard, Präsident der Schweizer Schiedsrichter-Kommission damals zu Nau: «Das Thema kommt immer mehr auf den Tisch.» Und weiter: «Captain, Mitspieler und Trainer können hier einen grossen Einfluss nehmen.»
Captain hat eine Vorbildfunktion
Valentin Stocker hat als Captain und Vereins-Ikone beim FCB eine Vorbildfunktion. Den Schiedsrichter anzugehen ist tabu – auch wenn man mit dessen Leistung unzufrieden ist.
Ebenso fragwürdig ist die Haltung von Trainer Marcel Koller nach dem Spiel. «Valentin hat den Schiedsrichter nicht gross weggestossen, und er ist ja auch der Captain. Der Schiri war vielleicht ein bisschen pikiert.»
Dabei hält sich Gast-Spielleiter Abed klar an die Regeln. Ein Eingriff in die körperliche Integrität des Schiedsrichters wird mit einem Platzverweis geahndet.
Damit in den unteren Ligen mehr Respekt für die Schiedsrichter vorherrscht, muss er auch in der obersten Spielklasse gelebt werden.
Und in Sachen Einsicht bleibt ebenfalls Luft nach oben: Bis jetzt hat sich beim FCB noch niemand für die Aktion entschuldigt.