FCZ: Sportchef Bickel über die Lage rund um die Kaderplanung
Die Krise um das Coronavirus trifft nicht nur die aktuelle Super-League-Saison. Auch die Zukunftsplanung leidet, wie Thomas Bickel, Sportchef des FCZ, erklärt.
Das Wichtigste in Kürze
- FCZ-Sportchef Thomas Bickel spricht im Nau.ch-Interview über den Umgang mit der Krise.
- «Es muss einem bewusst werden, wie ernst die Situation ist», fordert Bickel.
- Von seinen Spielern erwartet der Sportchef Solidarität und Selbstdisziplin.
Das Coronavirus hat den Alltag fest im Griff – und den Schweizer Fussball lahmgelegt. In der Super League wird nicht gespielt, auch normaler Trainingsbetrieb ist keiner möglich. Zudem sollte mittlerweile schon die Planung für die kommende Saison laufen. Das rückt derzeit aber in den Hintergrund, wie FCZ-Sportchef Thomas Bickel erklärt.
Nau.ch: Thomas Bickel, mit was sind Sie beschäftigt? Aktuell müsste beim FC ja die neue Saisonplanung im Gange sein.
Thomas Bickel: Momentan gibt es viel Organisatorisches zu tun und natürlich Krisen-Management. Es haben viele Gespräche auch innerhalb der Geschäftsstelle stattgefunden. Es waren stressige Tage, die viel Energie gekostet haben.
Nau.ch: Ist es unter diesen Umständen überhaupt möglich, die Zukunft zu planen?
Thomas Bickel: Planen ist schwierig. Es ist unklar, wie es weitergeht und wann der Spielbetrieb wieder aufgenommen wird. Das ist absolut erschwerend und da leiden alle drunter. Das ist natürlich ein globales Problem.
Auf der einen Seite muss einem bewusst werden, wie ernst die Situation ist und deswegen muss gut kommuniziert werden. Es ist aber auch wichtig, dass Optimismus gesucht wird. Irgendwann werden wir wieder spielen.
Nau.ch: Sion-Boss Christian Constantin hat kürzlich viele seiner Stars fristlos entlassen. Verständlich?
Thomas Bickel: Ich möchte nicht alles kommentieren, was CC in Sion veranstaltet. Wir konzentrieren uns auf den FCZ. Das ist auch meine Hauptaufgabe.
Noch keine Verdachtsfälle beim FCZ
Nau.ch: Wurden die Spieler des FCZ auch gefragt, ob sie Kurzarbeit leisten würden?
Thomas Bickel: Dass die Spieler ihren Teil dazu beitragen, ist für mich klar. Die Vereine stehen vor sehr grossen Schwierigkeiten. Wir müssen den Akteuren auch bewusst machen, wie ernst die Situation ist.
Nau.ch: Gibt es beim FCZ positiv getestete Mitglieder?
Thomas Bickel: Stand jetzt ist mir keiner bekannt. Ich denke, da würde sofort gehandelt werden.
Nau.ch: Haben Sie persönlich Angst vor dem Coronavirus?
Thomas Bickel: Ich gehöre nicht zu der Risikogruppe, naiv bin ich allerdings nicht. Es kann auch jüngere und gesunde Personen treffen. Ich mache mir keine Sorgen um meine Gesundheit und halte mich an die Weisungen des Bundes. Ich nehme die ganze Situation sehr ernst.
«Selbstdisziplin gehört zur Solidarität»
Nau.ch: Was halten Sie von den Personen, welche die Weisungen missachten?
Thomas Bickel: Diese Selbstdisziplin muss an den Tag gelegt werden können. Allgemein halten sich die Leute an die Verhaltensregeln, aber es gibt überall Menschen, welche solche missachten. Solche Personen müssen auf ihre Fehlverhalten hingewiesen werden, das gehört auch zur Solidarität.
Nau.ch: Was sagt Ihnen ihr Gefühl? Ab wann wird wieder Fussball gespielt?
Thomas Bickel: Ich bin optimistisch und sage: ‹Wir spielen die Saison zu Ende›. In welcher Form und welchem Zeitfenster dies der Fall sein wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorhersehbar.
Nau.ch: Haben Sie Verständnis für Toilettenpapier-Hamsterer?
Thomas Bickel: Nein. Klar ist es eine neue Situation, aber für mich ist das ein Fehlverhalten des Menschen.