FIFA: Das sagt Sepp Blatter nach dem Freispruch
Am Freitag ist der Prozess gegen Michel Platini und Sepp Blatter rund um die Millionen-Zahlungen im Umfeld der FIFA zu Ende gegangen – Freispruch!
Das Wichtigste in Kürze
- Das Bundesstrafgericht in Bellinzona hat am Freitag im FIFA-Prozess entschieden.
- Sowohl Sepp Blatter als auch Michel Platini sind freigesprochen worden.
- Die Staatsanwaltschaft hatte eine mehr als einjährige Haftstrafe gefordert.
Sepp Blatter und Michel Platini dürfen aufatmen: Das Bundesstrafgericht in Bellinzona hat die früheren Präsidenten der FIFA und UEFA im Untreue-Prozess freigesprochen.
Die Staatsanwaltschaft hatte wegen des Verdachts der Untreue für beide Angeklagten eine Haftstrafe gefordert. Das Bundesstrafgericht kam dieser Aufforderung aber nicht nach: Am Freitag wurden Blatter und Platini freigesprochen.
«Ich sage schon seit sieben Jahren, dass die Vorwürfe haltlos sind», sagt Sepp Blatter nach dem Urteil. «Und jetzt hat es auch das Bundesgericht bestätigt. Das ist super für mich – aber auch für den Fussball», freut sich der Walliser.
Dem zweiwöchigen Prozess gegen den 86-jährigen Blatter und den 67-jährigen Platini waren sechsjährige Ermittlungen vorausgegangen. Platini hatte zwischen 1998 und 2002 einen Beratervertrag mit Blatter während dessen erster Amtszeit als FIFA-Präsident.
«Fiktive Rechnung» auf Kosten der FIFA
1999 unterzeichneten die beiden einen Vertrag, der für Platini ein Jahresgehalt von 300'000 Schweizer Franken vorsah. Dieses wurde vollständig vom Fussball-Verband bezahlt. Platini machte aber 2011 – acht Jahre später – einen Aussenstand von rund zwei Millionen geltend.
Die Staatsanwaltschaft sprach von einer «fiktiven Rechnung». Platini habe sich auf Kosten des Verbandes «unrechtmässig» bereichert. Blatter und Platini versicherten dagegen, sie hätten von Anfang an ein Jahresgehalt in Höhe von einer Million Franken vereinbart.
Diese Zusicherung sei aber in einem mündlichen «Gentlemen's Agreement» ohne Zeugen erfolgt. Die Finanzlage des Weltverbandes zum Ende der 1990er-Jahre habe aber keine direkte Auszahlung dieser Summe an Platini erlaubt.
Platini-Nachfolge als FIFA-Boss platzte
Blatter hatte 2015 wegen diverser Skandale als FIFA-Präsident zurücktreten müssen. Von seinem Verband wurde er für mehrere Jahre gesperrt. Ex-UEFA-Präsident Platini hatte Blatter eigentlich als Fifa-Präsident beerben wollen.
Aber auch er wurde wegen der dubiosen Zahlung vom Weltverband für acht Jahre gesperrt. Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) verringerte die Strafe schliesslich auf vier Jahre. FIFA-Chef wurde stattdessen Gianni Infantino.