Fifa in der Kritik: Kampf gegen Korruption wird schwieriger
Das Wichtigste in Kürze
- Jüngst wurden Änderungen am Fifa-Ethikcode vorgenommen.
- Das Wort «Korruption» soll darin nicht mehr auftauchen.
- Damit ist Fifa-Kontrolleur Miguel Maduro nicht zufrieden.
Nach dem früheren Ethikkommissions-Vorsitzenden Hans-Joachim Eckert erhebt nun auch der ehemalige FIFA-Kontrolleur Miguel Maduro schwere Vorwürfe in Richtung des Verbands unter Führung von Präsident Gianni Infantino.
«Ich sage schon seit einiger Zeit, dass die internen Kräfte, die sich der Reform der FIFA widersetzen, stärker sind als das Gefühl, dem Druck der öffentlichen Meinung und der Medien Rechenschaft ablegen zu müssen», äusserte der Portugiese im Deutschlandfunk: «Anstatt die Mechanismen zur Korruptionsbekämpfung zu verstärken, wird es jetzt schwieriger gemacht, die Korruption zu bekämpfen.»
Fussballverände im Visier
Für den früheren FIFA-Governance-Chef befindet sich der Verband auf dem Weg zurück zu alten Gewohnheiten. «Das zeigt, dass die Fussballverbände das Gefühl haben, dass sie so weitermachen können, wie sie es immer getan haben», sagte der ehemalige Generalanwalt am Europäischen Gerichtshof: «Meiner Meinung nach haben diese Änderungen des Ethikcodes bestätigt, dass, wenn die Welt des Fussballs nicht in der Lage ist, sich selbst zu reformieren, die Behörden eine Art ernsthafte Kontrolle ausüben sollten.»
Die FIFA hatte die Änderungen zuletzt verteidigt. «Die neue Version enthält eine Reihe wichtiger Veränderungen, welche die Arbeit der Ethikkommission stärken, und der FIFA dabei helfen, die Integrität und den Ruf des Fussballs weltweit zu schützen», schrieb die FIFA in einer Stellungnahme. Der Kodex sei mit der Absicht überarbeitet worden, «mehr Transparenz und Verständnis für einzelne Verfahren zu schaffen».
Das Wort «Korruption» soll nicht mehr in Codes vorkommen
Für Kritik hatte unter anderem gesorgt, dass in der deutschen, englischen und spanischen Version des Ethikcodes das Wort «Korruption» nicht mehr auftaucht. Die FIFA begründete das mit «sprachlichen Gründen», die keine wesentlichen Auswirkungen auf tatsächliche Verstösse hätten. Der neue Ethikcode sei zudem «strenger» wenn es um Bestechung gehe.
Aufgenommen wurde in den Ethikcode zudem eine Verjährung, die bei Bestechung, Veruntreuung und Manipulation auf zehn bzw. 15 Jahren bei Eröffnung eines Verfahrens festgelegt wurde. Ausserdem sind «diesem Reglement unterstellten Personen im Rahmen von FIFA-Veranstaltungen öffentliche verleumderische Aussagen gegenüber der FIFA und/oder anderen diesem Reglement unterstellten Personen verboten».