Finale gegen Ronaldo: Niederlande schlägt England

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Portugal,

Einen fussballerischen Leckerbissen bekommen die Fans in Guimarães nicht geboten. Dafür ist es spannend. Ein Eigentor bringt Oranje in der Verlängerung auf den Weg zum Sieg.

Englands Kyle Walker (l) fälscht den Ball ins eigene Tor zum 2:1 für die Niederlande ab. Foto: Mike Egerton/PA Wire
Englands Kyle Walker (l) fälscht den Ball ins eigene Tor zum 2:1 für die Niederlande ab. Foto: Mike Egerton/PA Wire - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die niederländische Fussball-Nationalmannschaft greift nach dem ersten Titel seit der Europameisterschaft 1988.

Auch dank eines späten Eigentores von Kyle Walker wandelte die Mannschaft von Bondscoach Ronald Koeman im Halbfinale der Nations League einen Rückstand noch in einen Sieg um und schlug England mit 3:1 (0:1, 1:1) nach Verlängerung. Oranje spielt nun am Sonntag (20.45 Uhr/ZDF/DAZN) im Endspiel des neuen UEFA-Wettbewerbs in Porto gegen Gastgeber Portugal und Superstar Cristiano Ronaldo um die 71 Zentimeter grosse Silbertrophäe.

In einer lange zerfahrenen Partie auf regennassem Boden in Guimarães hatte Marcus Rashford (32. Minute) die Briten zwar am Donnerstagabend per Strafstoss in Führung geschossen. Anschliessend drehten Matthijs de Ligt (73.), der unglückliche Walker (97.) und Quincy Promes (114.) das Spiel aber zugunsten der Niederländer.

In der Anfangsphase leisteten sich beide Mannschaften ungewohnte Fehler. Dazu trug zum einen der nach heftigem Regen nasse Rasen bei, zum anderen attackierten vor allem die Niederländer früh und provozierten so Ballverluste im Aufbauspiel der Three Lions. Nach einem solchen hatte Steven Bergwijn die erste Chance, traf den Ball in der achten Minute aber nicht richtig. Vier Minuten später verstolperte Memphis Depay in aussichtsreicher Position.

Während die Niederländer in Bestbesetzung antraten, verzichtete Southgate auf einige Leistungsträger. Der vor dem Champions-League-Endspiel mit Tottenham Hotspur gegen den FC Liverpool lange verletzte Topstürmer Harry Kane sass zu Beginn ebenso auf der Bank wie sechs weitere Spieler der beiden Final-Clubs. Das machte sich vor allem in der Offensive bemerkbar: Der WM-Vierte spielte unpräzise und ohne Esprit.

Nichts deutete auf ein englisches Tor hin, doch dann half de Ligt mit einem groben Schnitzer. Das von zahlreichen europäischen Spitzenclubs umworbene 19 Jahre alte Supertalent vertändelte den Ball vor dem eigenen Strafraum und konnte Rashford nur noch unfair stoppen. Der Gefoulte trat selbst zum Elfmeter an und verwandelte souverän.

Schon kurz vor der Pause hätte de Ligt seinen Fauxpas mit dem Ausgleich wiedergutmachen können, doch der Innenverteidiger von Ajax Amsterdam köpfte völlig freistehend nach einer Ecke am Tor vorbei.

Zum zweiten Durchgang brachte Southgate Kane für Torschütze Rashford. Die dicke Chance auf das 2:0 hatte jedoch Jadon Sancho. Der Dortmunder platzierte einen Kopfball aus rund fünf Metern aber nicht genau genug (54.). Quasi im Gegenzug scheiterte Depay an Jordan Pickford im englischen Tor. 17 Minuten vor dem Ende zielte de Ligt dann besser als in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit: Nach einer Ecke von Depay traf er per Kopf zum 1:1.

Zehn Minuten später jubelte England: Der für Sancho eingewechselte Jesse Lingard hatte zum vermeintlichen 2:1 getroffen, doch Schiedsrichter Clement Turpin aus Frankreich entschied nach Überprüfung der Szene durch den Videoassistenten auf Abseits. Trotz weiterer Möglichkeiten brachten beide Teams den Ball in der regulären Spielzeit nicht mehr im Tor unter. Die Entscheidung musste in der Verlängerung fallen.

Dort verlor John Stones den Ball kläglich an den starken Depay. Zwar konnte Pickford dessen Schuss noch abwehren, doch im anschliessenden Kampf um den Ball mit Promes grätschte Walker das Spielgerät ins eigene Tor. Die endgültige Entscheidung gelang Promes dann selbst.

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