Franz Beckenbauer im Fifa-Verfahren nicht mehr einvernahmefähig
Wegen gesundheitlicher Probleme ist Franz Beckenbauer nicht mehr einvernahmefähig. Er wird aus dem Verfahren um die WM-Vergabe 2006 ausscheiden.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Verfahren gegen Franz Beckenbauer im Skandal um die WM-Vergabe 2006 soll einschlafen.
- Grund dafür ist die schlechte gesundheitliche Verfassung des heute 73-Jährigen.
- Die übrigen Beschuldigten im Bestechungsskandal sollen unterdessen angeklagt werden.
Im Verfahren rund um die WM-Vergabe 2006 an Deutschland zeichnet sich eine Wende ab. Einem Bericht der «NZZ» zufolge soll das Verfahren gegen Franz Beckenbauer abgetrennt werden. Grund dafür sind gesundheitliche Probleme des «Fussball-Kaisers».
Demnach soll Franz Beckenbauer nicht mehr in einem einvernahme- oder verhandlungsfähigen Gesundheitszustand sein. Erst vor kurzem hatte er öffentlich gesundheitliche Probleme eingeräumt. Auch zwei Herzoperationen und das Einsetzen einer künstlichen Hüfte hat der Weltmeister von 1974 und 1990 hinter sich.
Im April des kommenden Jahres verjährt der mutmassliche Straftatbestand der Bestechung. Weil Beckenbauer offenbar nicht mehr einvernahmefähig ist, soll das Verfahren gegen ihn im Sand verlaufen. Die übrigen Beschuldigten hingegen sollen angeklagt werden.
Im April 2005 hatte Beckenbauer ein Darlehen an Robert Louis-Dreyfus zurückzahlen sollen. Der DFB sprang damals für den heute 73-Jährigen ein und zahlte 10 Millionen Franken an Louis-Dreyfus. Das Darlehen hatte Beckenbauer aufgenommen, um mit dieser Summe Mohamed bin Hammam zu bestechen. Bin Hammam hatte als Fifa-Vizepräsident Einfluss auf das Wahlgremium, das die WM 2006 in der Folge Deutschland zusprach.