Fussball Weltmeisterschaft der Frauen: So war die Vorrunde

Philipp Kobel
Philipp Kobel

Muri-Gümligen,

Die Vorrunde der Frauen-WM ist Geschichte. Wer hat überzeugt und wer enttäuscht? Die Analyse mit Nora Häuptle, Coach der Schweizer U19-Auswahl.

Fussball Weltmeisterschaft Nora Häuptle an der U19-EM 2018.
Nora Häuptle an der U19-EM 2018. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Gruppenphase der FIFA Frauen WM ist abgeschlossen.
  • Nora Häuptle, Coach des Schweizer Damen-U19-Teams, analysiert die Vorrunde.

Die Vorrunde der FIFA Frauen WM in Frankreich wurde am Donnerstag abgeschlossen. Acht Teams mussten die Koffer packen, sechzehn Mannschaften zogen in die Achtelfinals ein.

Bevor die KO-Spiele am Samstag mit dem Duell Deutschland gegen Nigeria starten, blickt Nau mit Nora Häuptle zurück auf die Gruppenphase. Häuptle ist Trainerin der Schweizer Frauen-U19-Auswahl.

Nau.ch: Wie fällt Ihr Fazit der Vorrunde aus?

Nora Häuptle: Es fielen relativ viele Tore, gab aber nicht mehr so viele Kantersiege. Das 13:0 der USA gegen Thailand war ein Ausreisser. Abgesehen von Brasilien und USA, welche schon top sind, kommen die aussereuropäischen Mannschaften immer näher an die Weltspitze heran und lernen auch viel von der Erfahrung an einer WM. Die Qualität generell steigt.

Nau.ch: Lassen Sie uns über die Torhüterinnen sprechen. Ist da das Niveau auch gestiegen?

Nora Häuptle: Es kommt eine neue Generation nach. Trotzdem erwähne ich das Motto «from Big fail to Big save». Du siehst Torhüterinnen, die ein sehr hohes Niveau haben und big saves machen. Dann gibt es aber sicher, vor allem bei den aussereuropäischen Mannschaften, auch Torhüterinnen, die immer noch big fails drin haben. Das Niveau generell ist aber gestiegen. Das Fussspiel wurde um einiges besser. Es besteht aber immer noch ein Gefälle.

Nau.ch: Welche Mannschaften haben Sie in der Vorrunde überzeugt?

Nora Häuptle: Wenige Teams konnten über alle drei Spiele brillieren. Allen voran hat mich Holland überzeugt. «Oranje» konnte bestätigen, was es an der letzten EM geliefert hat. Frankreich konnte dem Druck standhalten. Das ist nicht so einfach bei einer Heim-WM. Die USA bestach mit ihrer Fitness und dem hohen Rhythmus. England spielte ebenfalls stark.

Nau.ch: Wer hat enttäuscht?

Nora Häuptle: Spanien. Die Ibererinnen haben mich schon an der letzten EM enttäuscht. Die spanische Liga ist momentan auf dem Vormarsch und hat tolle Spielerinnen. Die Nati kann dies aber immer noch nicht umsetzen und hat Probleme ins Angriffsdrittel zu kommen. Da habe ich erwartet, dass sie schon einen Schritt weiter sind. Die Japanrinnen finde ich persönlich eigentlich sehr toll, da sie defensiv sehr akribisch arbeiten. Obwohl sie technisch und individuell sehr starke Spielerinnen haben, konnten sie die Leistung aber noch nicht auf den Platz bringen.

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