GC: Ist die Zeit der Chinesen bei den Hoppers bald vorbei?
Am Montag kommts zum grossen Knall bei GC. Die Hoppers erklären, dass sich Präsident Sky Sun zurückzieht. Was heisst das für die Zukunft des Rekordmeisters?
Das Wichtigste in Kürze
- Sky Sun ist nicht mehr Präsident bei GC, Andras Gurovits übernimmt ad interim.
- Kommt es bei den Hoppers bald zu einem Verkauf an neue Investoren?
Ist die Zeit der chinesischen Investoren bei GC demnächst vorbei? Das ist die Frage, die nach dem offiziellen Rückzug von Hoppers-Präsident Sky Sun bewegt.
Dass dieser freiwillig abgetreten ist, glaubt wohl nicht mal der Basler «Fährimann», dem man bekanntlich alles erzählen kann. Aber jeder darf sich natürlich seine eigenen Gedanken machen.
Stimmen aus dem Umfeld von GC behaupten, dass die Personalie Sky Sun bereits im Mai 2022 zur Debatte stand. Damals konnte sich der Club-Präsident dank dem Schutz von Besitzerin Jenny Wang im Amt halten. Jetzt ist der Geduldsfaden im Bezug auf Sky Sun endgültig gerissen! Den Worten folgten zu wenig Taten – dafür ein grosses Loch in der Kasse.
Im vergangenen Mai musste dafür der damalige Geschäftsführer Jimmy Berisha über die Klinge springen. Dieser wollte bei GC wieder mehr «Swissness» einführen – das passte Präsident Sun offenbar gar nicht. Obwohl die Hoppers unter der sportlichen Leitung Berishas in die Super League zurückkehrten.
Interesse an GC schwindet, die Identifikation fehlt
Sky Sun hat viel versprochen, er sprach von Titeln und einem Angriff auf der internationalen Bühne. Doch unter seiner Führung blieben die Erfolge aus. Zudem wurde die Mannschaft immer fremder, GC verlor nach und nach mehr seine Identifikation.
Die Zuzüge? Meistens eher exotischer Herkunft. Und sportlich wurden damit auch keine Bäume versetzt. Die Leute verlieren immer mehr das Interesse am ferngesteuerten China-Projekt.
Bestes Beispiel: Vorletzte Woche trifft GC gleich zweimal zuhause auf den FC Basel. Beide Male sind keine 6000 Fans im Letzigrund vor Ort. Zieht man die Gäste-Fans ab, ist die Zahl noch viel beschämender…
Club-Besitzerin Fosun hat finanzielle Sorgen
Die finanzielle Krise, in der GC-Besitzerin Fosun steckt, erreicht jetzt auch die Hoppers. Der Geldfluss aus China soll ins Stocken geraten sein, die GC-Foundation soll die Club-Besitzer deswegen bereits abgemahnt haben.
Deshalb soll der abtretende Präsident Sky Sun fremde Gelder beschafft haben. Das hat die Verbindlichkeiten der Hoppers noch mehr erhöht.
Wie Nau.ch erfahren hat, soll es Absichten der chinesischen Investoren geben, GC wieder abzustossen – sofern der Preis stimmt. Für eine Fantasie-Summe von 30 Millionen Franken ist man offenbar dabei.
Nur: Diesen Betrag wird kaum jemand bezahlen, zumal das jährliche Defizit zwischen acht bis zehn Millionen Franken beträgt.
Kommen jetzt neue Investoren?
Eine realistischere Summe für den Rekordmeister: Rund 15 Millionen Franken und eine Garantie, den gleichen Betrag pro Saison zu investieren.
Es stellt sich aber die Frage: Wer will sich das derzeit antun? Derzeit machen Gerüchte um Investoren aus dem Balkan die Runde, diese sind aber nicht bestätigt. Wenn ein solventer Käufer mit Geld und Perspektiven auftritt, könnte es ganz schnell gehen. Dann wäre es keine Überraschung mehr, wenn die Chinesen bei den Hoppers Geschichte wären.
Es bleibt also spannend. Quo vadis, GC?