«GC muss für Barrage gegen Thun auf Oliver Kahn hören!»
GC und der FC Thun kämpfen in der Barrage um den letzten Platz in der Super League. Über den Ausgang der beiden Spiele ist man sich bei Nau.ch nicht einig.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Sonntag um 16.30 Uhr spielt GC in der Barrage zu Hause gegen den FC Thun.
- Das Rückspiel in der Stockhorn-Arena steigt am Freitag, 31. Mai, um 20.30 Uhr.
- Der Sieger spielt in der nächsten Saison in der Super League.
Wer ist in der kommenden Saison das zwölfte Team in der Super League? Die Barrage wird am Sonntag und im Rückspiel am Freitag für Klarheit sorgen.
Schafft GC die Rettung – oder steigt mit dem FC Thun ein zweites Team aus der Challenge League auf? Auf der Nau.ch-Sportredaktion ist man sich nicht einig.
Mischi Wettstein, Fussball-Chefreporter
«Für GC geht es in der Barrage gegen Thun um alles oder nichts! Es ist Zeit für die Hoppers, die Karten auf den Tisch zu legen: Die Barrage ist ein Charaktertest!
Wer gibt alles für den Klub? Wer zerreisst sich zweimal 90 Minuten lang für den Rekordmeister? Und wer küsst das Wappen nur zum Schein?
An Spielern wie Tsiy Ndenge, Amir Abrashi, Pascal Schürpf oder Justin Hammel wird es nicht liegen. Sie wissen genau, worum es geht, und werden sich für ihren Klub zerreissen. Zudem hat beispielsweise Routinier Schürpf schon Barrage-Erfahrung.
Für viele andere Profis ist GC aber nur eine Durchgangsstation in ihrer Karriere. Wissen diese Spieler, wie wichtig die letzten beiden Saisonspiele sind?
Und dann gibt es noch Spieler, die gegen Thun jetzt ihren Charakter deklarieren müssen. Zum Beispiel Giotto Morandi! Ein Spieler mit seiner Qualität kann in der Barrage den Unterschied machen. Doch er muss jetzt beweisen, dass er zweimal über 90 Minuten alles gibt und raushaut. Dann zeigt sich, was für ein Typ er ist!
Der grosse Pluspunkt für GC steht an der Seitenlinie: Wenn einer die nötige Mentalität und das geforderte Herzblut herauskitzeln kann, dann Marco Schällibaum. Wenn alle wirklich alles raushauen, bleibt GC in der Super League.
Dass es kein Selbstläufer wird, zeigt ein Blick über die Landesgrenze: Bundesligist Bochum steht nach dem 0:3 im Relegationshinspiel gegen Düsseldorf mit einem Bein in der zweiten Liga. Da hat der Underdog schon mal gezeigt, wie schnell es gehen kann.
Also, GC-Profis: Nehmt euch die Worte von Bayern-Legende Oliver Kahn zu Herzen. Er hat auf den Punkt gebracht, was es in den beiden Spielen gegen Thun braucht: ‹Eier, wir brauchen Eier!›»
Christoph Böhlen, Sportchef
«Die Challenge League war in dieser Saison eine Zweiklassen-Gesellschaft: oben Aufsteiger Sion, der sich mit drei Punkten Vorsprung die Rückkehr in die Super League sichert. Dahinter der FC Thun. Das drittplatzierte Vaduz hat bereits 27 (!) Punkte Rückstand.
Und wer sich den Spielplan genau anschaut, stellt fest: Thun ist keineswegs schlechter als der Challenge-League-Meister aus dem Wallis. Drei der vier Direktduelle gingen an die Berner Oberländer, ein Spiel endete unentschieden!
Mit 73 Toren stellt das Lustrinelli-Team die beste Offensive der Liga, Routinier Koro Koné ist mit elf Treffern bester Torschütze.
Das Prunkstück des Klubs ist aber der eigene Nachwuchs, der sich in dieser Saison hervorragend entwickelt hat: Talent Daniel Dos Santos (10 Tore) steht längst im Notizbuch vieler Topklubs, Marc Gutbub kommt auf acht Saisontore. Dahinter hat sich Valmir Matoshi in die U21-Nati gespielt.
Kurzum: Thun schiesst Tore und hat durch die vielen eigenen Junioren eine hohe Identifikation im Kader. Davon kann GC in der aktuellen Verfassung nur träumen …
Die Thuner Spieler wissen, wie wichtig ein Aufstieg für den FC Thun ist – sportlich und auch finanziell. Gestützt durch die Routiniers Mateo Matic, Marco Bürki und Leonardo Bertone werden sie den Rekordmeister in die Challenge League schicken.»