GC Präsident Stephan Anliker mahnt nach der «Ensemble»-Abstimmung

Jan Weisstanner
Jan Weisstanner

Zürich,

Nach der gewonnenen Abstimmung zum Bau des Hardturm-Stadions zeigt sich GC-Präsident Stephan Anliker vorsichtig optimistisch. Es liege harte Arbeit voraus.

Zwei Klubs, zwei Sieger: FCZ-Präsident Ancillo Canepa und GC-Boss Stephan Anliker lachen nach der gewonnenen Abstimmung.
FCZ-Präsident Ancillo Canepa und GC-Boss Stephan Anliker lachen nach der gewonnenen Abstimmung. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zürcher Bevölkerung stimmt der Vorlage zum Projekt «Ensemble» zu.
  • Damit dürfen sich GC und der FCZ ab ca. 2022 über ein neues Stadion freuen.
  • Bis dahin liege aber noch harte Arbeit voraus, so Präsident Stephan Anliker.

Nicht nur Fans des FC Zürich und GC dürfen sich freuen. Dank der angenommenen Abstimmung über den geplanten Bau des neuen Stadions auf dem Hardturm-Areal inklusive der zwei Wohntürme dürfen die beiden Stadtzürcher Vereine wieder aufatmen, die Zukunft ist wohl gesichert.

Bei Stephan Anliker, Präsident der Grasshoppers, hält die Freude auch zwei Tage nach dem Sieg an der Urne an. «Wir haben damit eine grosse Hürde übersprungen. Nun haben wir Perspektiven, können vorwärts schauen. Aber es folgt ein hartes Stück Arbeit», mahnt er. «Wir haben erst in vier oder fünf Jahren bessere Voraussetzungen. Bis dahin müssen wir weiterhin jeden Franken umdrehen. Momentan haben wir nicht die Mittel, um ganz vorne mitzuspielen.»

Endlich wieder Hexenkessel-Atmosphäre

Erste Spiele in der neuen Stätte dürften frühestens auf die Saison 2022/2023 stattfinden. Bis dahin spielen GC und der FCZ noch im Letzigrund. Und doch: «Bereits jetzt haben wir mehr Möglichkeiten, weil die Perspektiven da sind», sagt Anliker. «Die Leute investieren nicht in Projekte, die keine Zukunft haben.» Und diese Zukunft ist seit Sonntag geregelt.

Die Aussichten sind gut: Anliker beziffert die Einsparungen mit dem neuen Stadion auf rund fünf Millionen Franken netto. Das heisst: «Dem Klub gibt es die Möglichkeit, Einnahmen zu generieren, um die Ausgaben zu begleichen. Und der Fussball kann in der Stadt weiterhin soziale und integrative Aufgaben für die Gesellschaft wahrnehmen.»

Wichtig seien aus sportlicher Sicht aber vor allem zwei Tatsachen. Einerseits liefere das neue Stadion die Ambience, damit «durch die Nähe zwischen den Fanrängen und dem Spielfeld endlich wieder eine Hexenkessel-Atmosphäre entstehen kann», so Anliker. Andererseits könne man durch die Besserstellung der finanziellen Mittel auch vernünftiger planen, eine bessere Kaderzusammenstellung anzielen.

Respekt vor den Einwänden

Hundertprozentig sicher ist der Bau nicht. Aus Höngg, dem einzigen Stadtkreis, in dem das Projekt «Ensemble» abgelehnt wurde, regt sich Widerstand. Das Höngger Komitee «Gegen den Höhenwahn» plant, Rekurs gegen den Bau einzulegen.

Ob Anliker dies Angst macht? «Wir haben grossen Respekt. Aber das ist halt so in unserem Rechtstaat. Wir werden versuchen, miteinander Lösungen zu finden.»

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