GC: Sportchef Olofinjana spricht im Interview über Rückrunden-Baisse
GC kommt in der Rückrunde überhaupt nicht auf Touren. Nau.ch hat mit Sportchef Seyi Olofinjana (41) über die aktuelle Situation des Zürcher Clubs gesprochen.
Das Wichtigste in Kürze
- GC tut sich in der Rückrunde weiterhin schwer.
- Am Sonntag (16.30 Uhr) empfangen die Zürcher den FC Basel.
- Sportchef Seyi Olofinjana (41) spricht im Interview über Trainer Contini und die Barrage.
GC verliert das kapitale Spiel gegen Luzern am vergangenen Wochenende mit 0:1. Damit verkürzen die Innerschweizer den Rückstand auf die Hoppers auf fünf Punkte. Die Contini-Elf kommt in der Rückrunde überhaupt nicht vom Fleck, rutscht in der Tabelle weiter ab.
Zehn Runden sind noch zu spielen, am Sonntag (16.30 Uhr) empfangen die Zürcher den FCB. Was liegt für GC bis zum Saisonende noch drin? Muss der Club noch um den Ligaerhalt zittern?
Nau.ch hat mit Sportchef Seyi Olofinjana (41) über die prekäre Lage bei den Grasshoppers gesprochen.
Nau.ch: Nur vier Punkte aus acht Spielen in diesem Jahr, damit können Sie nicht zufrieden sein?
Seyi Olofinjana: Natürlich sind wir mit unseren jüngsten Ergebnissen nicht zufrieden, obwohl wir von Anfang an wussten, dass es als Aufsteiger eine schwierige Saison mit Höhen und Tiefen sein würde. Jetzt konzentrieren wir uns auf unser Ziel, nämlich den Ligaerhalt, und wollen einen starken Saisonabschluss liefern.
Nau.ch: Warum läuft es nicht beim Rekordmeister?
Seyi Olofinjana: Wir hatten keinen schlechten Start in die Rückrunde bis zum Spiel gegen die Young Boys mit dem späten Ausgleich. Zuletzt hatten wir eine schwierige englische Woche und haben etwas an Schwung verloren. Wir haben von Anfang an deutlich gesagt, dass das Ziel dieser Saison der Ligaerhalt sei, und sind uns nun bewusst, dass wir baldmöglichst auf die Siegerstrasse zurückkehren müssen, um die Saison erfolgreich zu beenden.
Nau.ch: Sie sind als Sportchef der Architekt der Mannschaft, was waren Ihre Überlegungen bei den Wintertransfers?
Seyi Olofinjana: Bei den Wintertransfers war es unser Ziel, den Kader mit einigen jungen, talentierten Spielern zu verstärken, die das Potenzial haben, sich in den nächsten Jahren bei uns weiterzuentwickeln. Aus diesem Grund haben wir zum Beispiel Spieler wie Seko und Ribeiro verpflichtet, die mit uns bis jeweils 2025 und 2026 unterschrieben haben.
Nau.ch: Wo bei GC das Problem liegt, ist offensichtlich: In Luzern hatten die Hoppers in der zweiten Halbzeit keine einzige Torchance. Wieso hat man im Winter keinen Stürmer verpflichtet?
Seyi Olofinjana: Es war auf jeden Fall eines der Ziele, einen Stürmer zu finden, der zu uns passt. Wir haben verschiedene Möglichkeiten geprüft, das richtige Profil jedoch nicht gefunden. Mit Sène, Momoh und Bonatini sind wir jedoch gut gerüstet, und ich bin zuversichtlich, dass sie der Mannschaft im letzten Saisonviertel mit starken Leistungen helfen werden.
Nau.ch: Können Sie als Sportchef die Transfers selber bestimmen, oder sind Sie von den Wolves «ferngesteuert» – und einfach nur der Statthalter?
Seyi Olofinjana: Ich bin derjenige, der für die Transfers verantwortlich ist, es handelt sich aber meistens um eine Kollektivarbeit, bei der wir von verschiedenen Synergien und einem guten Netzwerk profitieren können. Letztendlich kommt ein Spieler nach Zürich nur dann, wenn wir davon überzeugt sind, dass er gut in unser Projekt passt und hoch motiviert ist, für unseren Club zu spielen.
Nau.ch: Verfolger Luzern sitzt GC jetzt mit nur noch fünf Punkten Rückstand im Nacken. Haben Sie keine Angst, dass GC noch in der Barrage landet?
Seyi Olofinjana: Wir sind uns bewusst, dass wir das Ruder herumreissen und in die Erfolgsspur zurückkehren müssen. Ich bin zuversichtlich, dass wir das Zeug dazu haben, die Saison stark zu beenden und den Ligaerhalt zu erreichen.
Nau.ch: Trainer Giorgio Contini kann nur mit den Spielern arbeiten, die Sie ihm zur Verfügung stellen. Ihm sind die Hände gebunden – stellen Sie sich bedingungslos hinter den Trainer?
Seyi Olofinjana: Wir haben auf jeden Fall einen Kader, der genug Qualität besitzt, um in der Super League zu bleiben. Giorgio und sein Trainerstab haben immer meine Unterstützung sowie die des Vorstands und des Präsidenten. Wir hoffen, dass wir nun wieder in die Spur kommen und auf die Erfolgstrasse zurückfinden.
Nau.ch: Was machen Sie, damit GC wieder in die Spur findet?
Seyi Olofinjana: Im Moment ist es für mich wichtig, dem Trainerstab und den Spielern deutlich zu machen, dass sie die Unterstützung des gesamten Clubs haben. Wir müssen einfach ruhig bleiben und uns auf die kommenden Aufgaben konzentrieren. Es sind noch zehn Spiele zu absolvieren, in denen wir die Chance haben, wichtige Punkte zu sammeln und unsere gemeinsamen Ziele zu erreichen.