GC überrascht positiv, FCB enttäuscht vor Winterpause
GC feiert in Basel den dritten Saisonsieg und gibt die Rote Laterne ab. Der FC Basel verpasst dafür den vorübergehenden Sprung an die Tabellenspitze.
Das Wichtigste in Kürze
- Tomas Oral bleibt als GC-Trainer ohne Liga-Niederlage, feiert in Basel den ersten Sieg.
- Damit sind die Zürcher nicht mehr das Schlusslicht, der FCB erlebt dafür einen Dämpfer.
- Für die Bebbi ist es das dritte Liga-Spiel in Folge ohne Sieg.
Nach fast drei Monaten feiert GC wieder einen Sieg – und das erst noch auswärts beim FC Basel. Das goldene Tor von Noah Persson sichert dem Team von Tomas Oral drei Punkte. Und lässt die Rote Laterne über Weihnachten nach Winterthur wandern. Hier kommen die Noten zum Spiel.
FC Basel
Der letzte Eindruck zählt! Obwohl der FCB bisher eine gute Hinrunde spielt, schauten aus den letzten drei Ligaspielen nur zwei Punkte heraus. Das bremst die Euphorie – ohne jetzt alles schlecht reden zu wollen.
Gegen GC kam aber in der ersten Halbzeit eindeutig zu wenig. Die Hoppers könnten sogar 2:0 führen, doch Lees Kopfball landet an der Torumrandung.
Es war zu wenig von allen. Vielleicht ausgenommen von Xherdan Shaqiri, Marwin Hitz und Taulant Xhaka, der erstmals in dieser Super-League-Saison in der Startelf steht.
Auch Verteidiger Barisic macht grundsätzlich ein genügendes Spiel. Doch er hätte vielleicht vor dem Gegentor noch eingreifen können. Da wäre etwas mehr Gegenwehr möglich gewesen. Das Tor geht aber auf die Kappe von Verteidiger-Kollege Adjetey, dem ein Stolperer unterläuft.
Doch vor allem die Offensive war in der ersten Halbzeit inexistent. Von Kade, Carlos, Soticek und den Aussenverteidigern kam wenig, das war ein dünnes Süppchen. Ein Shaqiri kann nicht alles selber richten, wenn die Mitspieler nicht auf Betriebstemperatur kommen.
Die Leistung von Mittelfeldspieler Leo Leroy war zudem bedenklich, vielleicht war er in Gedanken bereits in den Weihnachtsferien.
In der zweiten Halbzeit versuchte der FCB aufzudrehen. Doch es war entweder zu hoch, zu tief, zu weit, zu harmlos oder zu unpräzise. Man wurde den Eindruck nicht los, dass die Bebbi noch zwei Stunden weiterspielen könnten, ohne ein Tor zu erzielen.
Auch die Joker brachten keinen Schwung und auch das nötige Wettkampfglück nicht auf den Platz. Ajeti und Fink konnten ihre Chance nicht nutzen.
Der FC Basel muss sich an der eigenen Nase nehmen: Statt zumindest über Nacht die Tabellenführung zu übernehmen, verliert man gegen GC, das vor dem Spiel noch das Schlusslicht ist.
Aber abgesehen von diesem Spiel: Der FCB ist immer noch in den Top 3, hat das beste Torverhältnis der Liga. Darum: Schöne Weihnachten ans Rheinknie!
GC
Das war die schönste Weihnachts-Überraschung für jeden GC-Fan, der zuletzt lange leiden musste. Die Hoppers schenken sich einen Sieg im Joggeli! Vielleicht war es ein «Boost», dass Winterthur zuvor in extremis gegen Luzern verliert. Und GC mit einem Sieg die Rote Laterne vor den Ferien abgeben kann.
Die Zürcher waren in der ersten Halbzeit viel heisser und zielstrebiger. Nach der Führung verpasst Lee sogar das 2:0.
Das 1:0 erzielt YB-Leihgabe Noah Persson, der sein bisher bestes Spiel für GC macht. Nicht nur wegen seines Tores: Er hat schon vorher eine erste Chance.
Zudem muss man Stürmer Lee hervorheben: Ihm gelingt ein gutes Spiel, er rackert fleissig und kann viele Bälle festmachen.
Die Hoppers rannten und kämpften im Kollektiv, einer ging für den anderen – so hielt man hinten die Null. Sie haben an diesem Abend vieles richtig gemacht.
Und sie haben mit Justin Hammel einen Keeper, der viel Sicherheit ausstrahlt. Stark wie er nach einem Shaqiri-Freistoss gegen Soticek pariert. Ein Big Save!
Wenig überraschend ist, dass GC die Pace in der zweiten Halbzeit nicht halten konnte. Doch mit dem nötigen Schlachtenglück brachten die Zürcher den Sieg über die Zeit.
Dieser Überraschungs-Dreier lässt die bisherige Bilanz von Trainer Tomas Oral in einem ganz anderen Licht erscheinen. Er ist in vier Ligaspielen ungeschlagen, holt dabei sechs Punkte.
Zudem ist jetzt auch der Blick auf die Tabelle um einiges angenehmer: Man ist nicht mehr das Schlusslicht. Trotzdem darf man sich nicht täuschen lassen: GC hat noch viel Arbeit vor sich in der Winterpause. Man muss sich wohl auch überlegen, ob man das junge Team noch mit etwas Routine ergänzen möchte.