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GC und Xamax profitieren von Ligafehler, Winterthur denkt an Protest

Mischi Wettstein
Mischi Wettstein

Zürich,

Nach einem Fehler zeigt sich die Swiss Football League kulant. GC und Xamax profitieren davon – doch alle anderen Teams aus der Challenge League nicht.

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GC streicht den verletzten Nadjack von der Kontingentsliste. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Dank dem grünen Tisch können GC und Xamax einen zusätzlichen Spieler registrieren.
  • Das sorgt bei der Liga-Konkurrenz für Erstaunen – und Ärger.

Zoff-Alarm in der Challenge League! Wie Nau.ch weiss, überlegen sich einige Clubs, gegen GC und Xamax unter Protest aufzulaufen. Dabei können die beiden Vereine gar nicht viel dafür.

Was ist passiert?

GC will den Niederländer Hicham Acheffay verpflichten. Doch die Hoppers haben auf ihrer Kontingentsliste keinen freien Platz mehr.

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Für Hicham Acheffay musste GC auf seiner Kontingentsliste Platz machen. - twitter/@gc_zuerich

Also soll der verletzte Verteidiger Nadjack von der Liste gestrichen. Nach einem Anruf beim Liga-Sekretariat erhält GC grünes Licht – und holt sich Acheffay vom FC Utrecht.

Liga-Sekretariat unterläuft ein Bock

Nur: Dabei handelt es sich um einen Fehler. Laut Reglement hätte Nadjack nämlich nicht gestrichen werden dürfen, da er bereits für die Zürcher im Einsatz stand.

Wegen den «besonderen Umständen» erlaubt die Liga die ausserordentliche Streichung jetzt aber trotzdem.

Von dieser Sonderbewilligung hat auch Xamax profitiert. Der Absteiger nominiert Neuzugang Mutombo für den verletzten Alexander Pasche.

Thun-Sportchef Andres Gerber erwartet Fairness

Zwei von zehn Clubs aus der Challenge League können also ihre Kontingentsliste noch anpassen. Ist das fair? «Grundsätzlich wollen wir auf uns schauen und nicht auf die anderen», sagt Andres Gerber vom FC Thun.

FC Thun Andres Gerber
Andres Gerber ist Sportchef und Vize-Präsident beim FC Thun. - Keystone

Doch der Sportchef betont: «Es ist sehr wichtig, dass alle Clubs gleich behandelt werden. Die Kontingentsliste ist für alle Vereine wichtig.»

Ein solcher Entscheid werfe natürlich Fragen auf. «Darum ist es wichtig, kommt es an die Oberfläche», sagt Gerber weiter. «Da müssen die Regeln eingehalten werden.»

Spielen Teams jetzt gegen GC und Xamax unter Protest?

Trotzdem will der Vize-Präsident des Tabellenzweiten nicht vorschnell urteilen. «Ich weiss aktuell nicht mehr als das, was ich gelesen habe. Daher kenne ich die von der Liga erwähnen Umstände nicht genauer.»

Beim FC Wil, heute Gegner von Xamax, will man keine Massnahmen ergreifen und auch nicht unter Protest spielen. «Klar hat man da einen Fehler gemacht», sagt Medienchef Dani Wyler zu Nau.ch. «Aber wir machen beim FC Wil deswegen kein Büro auf.»

Ärger beim FC Winterthur ist gross

Ganz anders sieht es beim FC Winterthur aus – Geschäftsführer Andreas Mösli ist richtig sauer. «Es ist extrem ungerecht. Wie dieser Entscheid von der Transferkommission gefällt wurde, ist höchst fragwürdig und unverständlich. Es gibt Regeln, an die man sich halten muss!»

FC Winterthur
Andreas Mösli ist Geschäftsführer beim FC Winterthur. - instagram/@andreasmoesli

Und Mösli zieht gleich einen Vergleich herbei, um sein Unverständnis zu erklären.

«Auf der Autobahn darf ich 120 fahren. Dann frage ich jemanden, ob ich 140 fahren darf. Wenn der ja sagt und ich das im guten Glaube so mache, dann kriege ich trotzdem eine Busse», so Mösli. «Weil ich eben nicht 140 fahren darf – es ist eine Vorschrift.»

Winterthur dachte über Protest nach

Eigentlich hätte der FC Winterthur heute Abend GC zum Derby empfangen. Doch weil der Platz unter dem Regen stark gelitten hat, wird die Partie abgesagt. Mösli unterstreicht: «Wir haben uns überlegt, heute unter Protest gegen GC zu spielen!»

Wegen der Absage sei der Druck nun zum Glück etwas weg. «Aber ich verstehe jeden Verein, der sich ähnliche Gedanken macht», so Mösli.

GC Winterthur
GC und Winterthur spielen heute nicht. - Keystone

Beim FCW sei zur Zeit noch Platz auf der Kontingentsliste. «Weil wir vor der Saison entsprechend planen», erklärt der Geschäftsführer. «So können wir dann eben reagieren wenn etwas passiert.»

Jetzt würden die Clubs profitieren, die einfach ihre Liste auffüllen. «Darum ist es für Vereine wie uns ein Affront.»

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