Granit Xhaka: «Spiele anders, seit ich Trainer bin»
Mit Bayer Leverkusen ist Granit Xhaka in dieser Saison auf Titelkurs. Daneben arbeitet er bereits an seiner Zukunft – und sammelt erste Erfahrungen als Trainer.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit Bayer Leverkusen spielt Granit Xhaka derzeit noch um drei Titel.
- Daneben arbeitet er an seiner Zukunft als Fussball-Trainer und sammelt Erfahrungen.
- Von Trainern wie Xabi Alonso und Mikel Arteta kann der 31-Jährige dabei einiges mitnehmen.
Granit Xhaka beendet das Jahr 2023 mit Bayer Leverkusen als Bundesliga-Leader, Europa-League-Gruppensieger und DFB-Pokal-Titelfavorit. Nach 23 Pflichtspielen mit der Werkself ist er weiter ungeschlagen – bei 20 Siegen! Schon bei seinem Sommer-Wechsel sagte der Schweizer selbstbewusst: «Ich will Titel holen.»
Mit seiner Mentalität hat sich der Nati-Captain in Leverkusen in Windeseile als Team-Leader etabliert. Seine Qualitäten als Anführer schärft er unterdessen auch schon in der Rolle des Coaches. Einmal wöchentlich leitet der 31-Jährige beim regionalen Amateur-Verein SC Union Nettetal ein Training.
Granit Xhaka: «Sehe das Spiel jetzt anders»
Er sagt: «Es ist wichtig, einen Plan für die Zukunft zu haben.» Darum absolviert er seit anderthalb Jahren die Trainer-Lehrgänge der UEFA und macht aktuell die A-Lizenz. Das hilft ihm auch auf dem Platz. «Ich spiele anders, seit ich auch als Trainer tätig bin. Ich sehe das Spiel anders und erkenne mehr», sagt Xhaka.
Beim YouTube-Kanal «The PFA» wird er auch bei Trainingseinheiten begleitet. Dort ist zu sehen, wie der Nati-Captain lautstarke Kommandos gibt und detailversessen immer wieder kleine Anpassungen fordert. Xhaka schaut aber nicht nur von aussen zu, sondern zeigt jeweils gleich selbst vor, was er meint.
Trainer wie Alonso und Arteta als Vorbilder
Granit Xhaka verfolgt einen aktiven Coaching-Stil, der an seinen aktuellen Trainer Xabi Alonso erinnert. Auch der ehemalige Weltklasse-Spieler schaltet sich im Training von Bayer Leverkusen oft ein und nimmt selbst an Übungen teil. Xhaka scherzte gegenüber «SRF» sogar: «Ich glaube, er macht mehr Kilometer als wir Spieler.»
Ein Stil, der beim Nati-Captain gut ankommt. Er sagt: «Das gibt dir als Spieler ein gutes Gefühl. Du siehst direkt, was der Trainer meint.» Sowieso sei es ein grosser Vorteil, wenn der Trainer eine Vergangenheit als Spieler hatte. «Ich denke, beide Seiten zu kennen, bringt viel. Du weisst, wie sich passen anfühlt und kennst das Timing.»
Genau wie Xhaka aktuell, spielten Xabi Alonso und Ex-Trainer Mikel Arteta (Arsenal) als Mittelfeld-Strategen auf höchstem Niveau. Von beiden will Xhaka einiges mitnehmen. Für ihn ist aber auch klar: «Ich will ich selbst bleiben. Jeder Trainer braucht seine eigene Philosophie.»
Ein weiteres Vorbild hat Xhaka in der Familie: Auch Vater Ragip Xhaka coachte früher. Durch ihn habe er schon als Kind vieles gesehen. Granit Xhaka sagt: «Er hat mich sehr, sehr früh schon in die Kabine mitgenommen. So habe ich schon vieles gesehen.» Er habe damals schon beobachtet, wie sein Vater in der Trainer-Rolle spricht und auftritt.