Granit Xhaka war als Junior nur ein Mitläufer

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Köniz,

Granit Xhaka gewährt im TV-Interview persönliche Einblicke und sagt: «Ich bin kein Showmaker, und als Junior war ich nur ein Mitläufer.»

Granit Xhaka
Granit Xhaka ist Fussballer des Jahres 2017. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Halbfinal der Nations League gegen Portugal (1:3) führte Granit Xhaka am Mittwoch die Schweizer Equipe erstmals in einem grossen Spiel als Captain auf den Rasen.

Es war sein 75. Länderspiel. Ein paar Tage vorher hatte der 26-Jährige in einem Gespräch mit dem TV-Sender «MySports» einen ungewöhnlich tiefen Einblick in sein Leben auf und neben dem Fussballplatz gewährt.

Einem verdankt er nahezu alles: seinem Vater Ragip. «Er gibt mir alles. Er liess mich nie links liegen. Nach einer frühen Verletzung glaubte kaum mehr jemand daran, dass ich noch einmal zurückkehren würde.» Ehrlich und kritisch sei sein Papa gewesen, aber immer konstruktiv.

Den Kosovo, die Heimat seiner Eltern, sah der gebürtige Basler erstmals mit zwölf Jahren. Die Geschichte seiner Eltern beeindrucke ihn immer wieder: «Sie machten den Schritt in die Schweiz mit fast gar nichts.» Wenn er den umgekehrten Weg gehe, «komme ich dort in die Realität zurück».

Xhaka spricht auch über seine Probleme während der Juniorenzeit: «In der U14, U15 und U16 war ich nur ein Mitläufer. Ich war klein, dünn, konnte mich nicht durchsetzen. Mental wäre ich bereit gewesen, den Ehrgeiz hatte ich. Aber eben: Die anderen waren viel weiter.» Aufgeben sei trotzdem keine Option gewesen.

Die goldenen Tage von 2009 an der U17-WM in Nigeria hätte Xhaka um Haaresbreite verpasst. «Ich rutschte nur ins Kader, weil Renato Santabarbara wegen einer Verletzung verzichten musste. Sein Pech war mein Glück.»

Danach nahm Xhaka Fahrt auf. FC Basel, Borussia Mönchengladbach, Arsenal. «Im Winter machte es klick.» Den schwierigen Herbst 2012 zu Beginn seiner Zeit in der Bundesliga habe er selber zu verantworten: «Ich hörte Lucien Favre zuerst nicht richtig zu und war selber schuld.»

Taktische Änderungen adaptierte Xhaka immer wieder, von einer Linie hingegen wird er nie abweichen: «Ich bin kein Showmaker, ich bin kein Schauspieler. Ich bin ein Fussballer, der sagt, was er denkt: ehrlich, offen und direkt!»

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