Günter Netzer über Beckenbauer: «Franz geht es ganz gut»
Mitte Juli wird ein Verfahren gegen Franz Beckenbauer «aus gesundheitlichen Gründen» abgetrennt. Jetzt sagt Günter Netzer aber: «Franz geht es ganz gut.»

Das Wichtigste in Kürze
- Günter Netzer wird heute Samstag 75 Jahre alt.
- In einem Interview spricht er über den «ganz guten» Gesundheitszustand von Beckenbauer.
- Der «Kaiser» wurde aber erst im Juli als «nicht einvernahmefähig» eingestuft.
Spätestens seit Mitte Juli sorgt sich Deutschland um seine grösste Fussball-Ikone. Kaiser Franz Beckenbauer (74) soll gesundheitlich schwer angeschlagen sein, Auftritte in der Öffentlichkeit gibt es kaum mehr.

Und: Das Verfahren gegen Beckenbauer rund um die WM-Vergabe 2006 wurde von den übrigen Untersuchungen abgetrennt. Grund dafür: Die Gesundheit des Weltmeisters von 1974 und 1990. Beckenbauer soll demnach «in einem nicht mehr einvernahme- oder verhandlungsfähigen Zustand sein». Ändert sich das nicht bis April 2020, gilt die Angelegenheit als verjährt.
Netzer: «Franz geht es ganz gut»
Ausgerechnet jetzt legt ihm eine andere deutsche Fussball-Legende möglicherweise ein Ei. Jubilar Günter Netzer (heute 75) spricht in der Print-Ausgabe des «Blick» über seine Karriere und die Gesundheit.

Dabei wird auch der Zustand von Beckenbauer zum Thema: «Es geht ihm eigentlich ganz gut. Die vielen Horrormeldungen, dass er lebensbedroht ist, stimmen nicht», erzählt Netzer.
Und weiter: «Er hat sicherlich viel durchmachen müssen in den letzten Jahren. Das hat Spuren hinterlassen, aber es ist in Ordnung.»
Viele Fussball-Fans dürften nach dieser Meldung erleichtert aufatmen. Doch ob sich auch der «Kaiser» darüber freut? Was passiert, wenn Beckenbauer nun doch als einvernahmefähig beurteilt würde?
Verfahren gegen Quartett läuft noch
Die Abtrennung des Verfahrens gegen Beckenbauer stört den ebenfalls beschuldigten Ex-DFB-Präsident Theo Zwanziger. «Es geht nicht, dass ein Beschuldigter hier aus der Verantwortung gelassen wird.»

Zwanziger gehört neben Wolfgang Niersbach, Ex-DFB-Generalsekretär Horst Schmidt und Ex-Fifa-Mann Urs Linsi zu den Angeklagten. Gegen die ehemaligen Funktionäre läuft ein Verfahren.

Dem Quartett wird vorgeworfen, im April 2005 das WM-Organisationskomitee 2006 arglistig getäuscht zu haben. Dabei ging es um den eigentlichen Zweck einer Zahlung in Höhe von rund 6,7 Millionen Euro.