Happy End für Gambier Manneh möglich

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Deutschland,

Kebba Manneh wurde vor einem halben Jahr während eines Kreisligaspiels seines SC Lauchringen rassistisch beleidigt. Darauf verliessen seine Mitspieler aus Solidarität den Platz. Dafür gab es nun den Fair-Play-Preis des DOSB - und neue Hoffnung für Manneh.

Kebba Manneh (r) beim Training mit seinen Teamkollegen vom SC Lauchringen. Foto: Christoph Schmidt/dpa
Kebba Manneh (r) beim Training mit seinen Teamkollegen vom SC Lauchringen. Foto: Christoph Schmidt/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Kebba Manneh weinte wie vor einem halben Jahr, als er bei einer Fussballpartie des SC Lauchringen rassistisch beschimpft wurde und die Mitspieler aus Solidarität mit ihm den Platz verliessen.

Bei der Verleihung des Fair-Play-Preises des Deutschen Olympischen Sportbundes und des Vereins Deutscher Sportpresse am Donnerstagabend in Wiesbaden waren es keine Tränen der Verzweiflung mehr, sondern des Glücks. «Der Preis ist für meine Mannschaft. Sie ist wie eine Familie für mich. Ich bin stolz auf sie und dankbar», sagte der 21-Jährige aus Gambia, bevor er vom Gefühl überwältigt schluchzend abbrach.

Die Courage der Spieler des baden-württembergischen Kreisligisten ist nicht nur mit dieser Auszeichnung gewürdigt worden. Sie könnte auch zu einem existenziellen Happy End für Manneh führen. Nach Ablehnung seines Asylantrages und einer vergeblichen Klage dagegen wäre seine «Aufenthaltsgestattung» am Tag vor der Preisvergabe ausgelaufen und er hätte in seine Heimat zurückkehren müssen.

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) hatte am Mittwoch im Zuge des Falls indes angekündigt, eine Bleibeperspektive für integrierte Geflüchtete mit fester Arbeitsstelle zu schaffen.

«Kebba steht über zwei Jahre in einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis, ist nicht nur im Verein, sondern auch in der Gemeinde integriert», sagte Lauchringens Bürgermeister Thomas Schäuble. «Wir sprechen immer vom Fachkräftemangel. Er leistet eine gute Arbeit, ist über den Arbeitgeber und im Verein gut integriert.» Er sei sicher, dass dieser Fall nicht nur beim Innenminister die Diskussion neu entfacht habe. «Der Fall Manneh hat also auch eine politische Dimension, nicht nur eine sportliche», betonte Schäuble.

«Wir sind immer noch sehr stolz darauf, was wir geleistet haben und hoffen, dass es grosse Auswirkungen darauf hat und er bei uns bleiben darf, nicht nur als Spieler, hauptsächlich als Mensch», sagte Lauchringens Trainer Carmine Marinaro. «Wenn das so sein sollte, wären wir umso glücklicher.»

Beeindruckt von dem mutigen Handeln des Teams aus dem Süden Baden-Württembergs, das kurz vor Ende des Spiels beim FC Weizen beim Stand von 1:4 vom Platz ging, ist auch der frühere Profi Cacau. «Es ist wichtig, dass es Menschen gibt, die ein Spiel verlieren, um einem Menschen zu helfen. Das ist vorbildlich», sagte der heutige Integrationsbeauftragte des Deutschen Fussball-Bundes. Auch DOSB-Präsident Alfons Hörmann lobte das «mustergültige Handeln» der Spieler des SC Lauchringen: «In einer Zeit wie dieser wird einem bewusst, welch hohen Wert Fair Play hat.»

Lauchringens 1. Vorsitzender Thomas Kummer ist laut eigener Aussage zwar 80 Minuten des damaligen Spiels richtig sauer gewesen, «weil die Mannschaft einen riesigen Scheiss gespielt hat». Dass sie am Ende Haltung und sich solidarisch mit Kebba zeigte, mache ihn aber noch immer stolz. «Durch die emotionale Entscheidung wurde viel bewirkt. Sie hat Kebba menschlich sehr viel weiter geholfen und auch die Republik etwas aufgerüttelt», sagte Kummer. «Es war eine tolle Idee.»

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