Haris Seferovic vor Nations League: «Im Idealfall sechs Punkte»
Heute Abend jagt die Schweizer Nati ab 20.45 Uhr den ersten Sieg des Jahres. Vor dem Spiel gegen Spanien spricht Haris Seferovic im Interview mit Nau.ch.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz steht in der Nations League unter Zugzwang.
- Gegen Spanien und die Ukraine müssen Siege her.
- Nau.ch hat vor den Duellen mit Torjäger Haris Seferovic gesprochen.
Die Nati steht in der Nations League gegen Spanien unter Druck. Derzeit belegt die Schweiz mit zwei Punkten aus vier Spielen den vierten Rang.
In den nächsten zwei Spielen müssen Siege her. Das weiss auch Stürmer Haris Seferovic. Nau.ch hat vor den anstehenden Spielen gegen Spanien und die Ukraine mit dem Torjäger gesprochen.
Nau.ch: Kann man sich für Testspiele wie gegen Belgien motivieren oder sind solche Partien eher lästig?
Haris Seferovic: Wir wollten gegen Belgien gewinnen und hätten gewinnen können. Letztlich kam es anders.
An der Leistung liegt es nicht unbedingt, wir hatten zuletzt in manchen Situationen einfach auch etwas Pech. Oder es mangelte an Effizienz. Die Motivation, es besser zu machen, ist immer da.
Nau.ch: Vor ungefähr einem Jahr haben Sie sich kurz vor der Länderspiel-Pause verletzt. Ist dieses Ereignis immer noch im Hinterkopf, wenn Sie in die Nati einrücken?
Haris Seferovic: Nein, daran denke ich gar nicht. Ich rücke immer gerne in die Nati ein. Wir sind hoch motiviert für die letzten Länderspiele des Jahres.
Nau.ch: Wie wichtig ist Granit Xhaka derzeit für die Nationalmannschaft
Haris Seferovic: Granit ist sehr, sehr wichtig, er dirigiert und ist unser Captain. Er leitet uns, auch uns Stürmer. Er ist ein enorm wichtiger Spieler für die Schweizer Nati.
Nau.ch: Jetzt geht es gegen Spanien – wie stufen Sie die Chancen für die Schweiz ein?
Haris Seferovic: Wenn wir das Hinspiel ansehen, dann sind unsere Chancen sicher intakt. Klar, Spanien ist ein starker Gegner mit viel Qualität. Wir müssen über 90 Minuten konzentriert sein und unsere Möglichkeiten nutzen.
Nau.ch: Rechnen Sie mit Punkten gegen Spanien und die Ukraine?
Haris Seferovic: Ja, natürlich. Im Idealfall mit sechs Punkten.
Nau.ch: Nach dem U17-Weltmeistertitel folgte für Sie der Schritt ins Ausland. Ihr Vertrag bei Benfica läuft noch bis 2024. Können Sie sich vorstellen, danach wieder in die Schweiz zu wechseln?
Haris Seferovic: Das ist schwierig zu sagen. Momentan spiele ich bei Benfica und bin glücklich in Portugal. Ich habe noch einen gültigen Vertrag und würde auch gerne noch ein bisschen im Ausland bleiben.
Eines Tages könnte ich mir eine Rückkehr vorstellen, wenn alles passt. Aber wie gesagt, im Moment ist es noch zu früh.
Nau.ch: Während der Corona-Zeit haben Sie gemeinsam mit Ihrer Frau Schulen unterstützt. Stimmt das?
Haris Seferovic: Ja, das stimmt. Seit wir selber Eltern sind, überlegen wir uns, wo und wie andere Menschen Hilfe gebrauchen können. Deshalb haben wir viele Laptops gekauft, damit die Kinder hier weiter von zu Hause aus lernen können.
Nau.ch: Seit etwas mehr als einem Jahr sind Sie Vater. Damit ist die Familienplanung aber noch nicht abgeschlossen, oder?
Haris Seferovic: Ein Kind ist wunderschön, aber es ist unser Wunsch, dass unsere Tochter noch Geschwister bekommt. Wie viele es werden sollen, wissen wir noch nicht genau.
Nau.ch: Zu Zeiten des Coronavirus ist es vielleicht gar nicht schlecht, über die Familienplanung nachzudenken. Und etwas mehr gemeinsame Zeit gibt es wohl auch?
Haris Seferovic: Ja, meine Frau Amina ist viel alleine zuhause mit unserer Tochter. Da geniesst man mehr gemeinsame Zeit umso mehr. Inaya ist sehr lebendig, das ist nicht immer einfach. Wir schauen mal, was sich ergibt – es kommt, wie es kommt.
Nau.ch: In der portugiesischen Liga rangiert Benfica derzeit auf Platz drei. Wo fehlt es noch, um ganz nach vorne zu kommen?
Haris Seferovic: Wir sind eigentlich gut gestartet, haben aber in den letzten zwei Spielen nicht mehr so gut gespielt. Ich kann mir das auch nicht wirklich erklären.
Wir haben eine harte Vorbereitung für eine sehr intensive Saison mit vielen Spielen gehabt. Wir wollen Meister werden und müssen jetzt wieder zurück in die Spur finden.
Nau.ch: Sie haben bereits sechs Mal getroffen in der aktuellen Saison. Es läuft gut!
Haris Seferovic: Genau, mir persönlich läuft es gut, ich bin zufrieden. Natürlich möchte ich mehr spielen und dem Trainer die Wahl für die Startaufstellung so schwer machen wie möglich.
Ich wurde zuletzt immer eingewechselt und habe meine Leistungen gebracht. Alle Spieler wissen: Die Konkurrenz ist gross.
Nau.ch: SRF-Kommentator Sascha Rufer nennt Sie jeweils den «Mann aus Sursee». Finden Sie das selber lustig oder wie gehen Sie damit um?
Haris Seferovic: Ich finde das lustig, für mich ist das okay. Meine Familie kommt ja aus Sursee.
Nau.ch: Sie sind Botschafter von Training 4U, können Sie kurz erklären, was Training 4U ist?
Haris Seferovic: Training 4U ist eine Fussballschule von Abed Dakouri. Diese bietet professionelle Trainings durch sehr qualifizierte Trainer und ehemalige Fussballer (Abed Dakouri, Kofi Nimeley, Etienne Scholz) an.
Mit Training 4U ist es den Spielern möglich, spezifisch an ihren eigenen Schwächen und Stärken zu arbeiten. Und das in kleinen Gruppen oder in Einzeltrainings, in denen mittels 1:1-Coaching optimal auf den einzelnen Spieler und seine Fähigkeiten eingegangen werden kann.
Nau.ch: Und was haben Sie mit Training 4U zu tun, oder was verbindet Sie mit Training 4U?
Haris Seferovic: Ich kenne den Leiter und Gründer Abed Dakouri sowie den Trainer Kofi Nimeley sehr gut und habe bereits einiges mit ihnen erlebt. Mit Abed Dakouri habe ich bei GC gespielt und mit ihm zusammen im Internat des GC Campus gelebt.
Mit Kofi Nimeley habe ich in Schweizer Nachwuchs-Nationalteams gespielt. 2009 wurden wir U17-Weltmeister. Uns verbindet also einiges.
Nau.ch: Und an wen richtet sich Training 4U?
Haris Seferovic: Training 4U richtet sich von Kindern ab 8 Jahren bis zu Erwachsenen im Profibereich. Grundsätzlich ist T4U für alle, die im Fussball weiterkommen wollen und an sich arbeiten möchten.
Nau.ch: Was zeichnet Training 4U gegenüber anderen Fussballschulen aus?
Haris Seferovic:: Dadurch, dass die Trainer selbst einmal Fussballprofis waren, wissen sie genau, worauf es im Fussball ankommt. Zudem sind die Trainingsmethoden einzigartig.
Diese werden teils selbst erfunden, um das Bestmögliche aus den Spielern herauszuholen. Gleichzeitig sind die Trainings streng, effizient - und machen den Spielern trotzdem Spass.
Nau.ch: Wo kann man sich für ein Einzel- oder Gruppentraining anmelden?
Haris Seferovic: Training 4U hat eine Homepage www.training-4u.ch, auf der man die Termine gleich online buchen kann.
Man kann Training 4U jedoch auch über Instagram @training4u_footballismore kontaktieren – die Jungs werden sich über neue Talente freuen.