Hertha Berlin: Neo-Coach Jürgen Klinsmann «muss alles hinterfragen»
Jürgen Klinsmann stellt beim deutschen Bundesligisten Hertha Berlin die Hierarchie auf den Kopf. Einige angestammte Kräfte stehen im Abseits.

Das Wichtigste in Kürze
- Jürgen Klinsmann schreckt bei Hertha Berlin nicht vor harten Massnahmen zurück.
- Der Ex-DFB-Nationaltrainer rüttelt das Mannschaftsgefüge der Berliner auf.
- Und: Obwohl er nur Interimscoach ist, plant er für die Zukunft vor.
Es weht ein rauher Wind in Berlin, und das schon seit Ende November. Denn Interimstrainer Jürgen Klinsmann hat bei der Hertha Berlin einiges auf den Kopf gestellt. Und er arbeitet hinter den Kulissen fleissig an den Weichen für die Zukunft.
Im Trainingslager in den USA äussert sich Klinsmann gegenüber «Bild» zu seinen Massnahmen. «Wenn wir so weitergemacht hätten wie bisher, wären wir ja immer noch auf Platz 16. Es kann ja nicht das Ziel sein, am Ende abzusteigen», so Klinsmann. «Harte Personalentscheidungen tun mir auch weh, aber das ist Teil meines Berufes.»

Entsprechend rigoros baut der Ex-DFB-Nationaltrainer seinen Kader auf den Schlüsselpositionen um. Captain Vedad Ibisevic und sein Vize Niklas Stark sind auf der Bank gelandet, Club-Legende Salomon Kalou gar freigestellt. Auch Spielmacher Ondrej Duda soll sich einen neuen Verein suchen.
Hertha Berlin träumt von Götze, Draxler, Can
Stattdessen baut Klinsmann auf Spieler wie Marvin Plattenhardt, zuletzt zum Dauerbrenner avanciert. Mit Pascal Köpke, unter Klinsmann-Vorgänger nur Tribünengast, setzt er im Angriffsspiel auf einen jungen Joker. Und der 18-jährige Holländer Daishawn Redan regt «unsere Fantasie an», so Co-Trainer Alexander Nouri.
Für die Zukunft hofft man bei Hertha Berlin weiter auf eine Verpflichtung von Ex-Bayern-Coach Niko Kovac. Klinsmann dürfte nicht allzu lange im Amt sein – und baut dennoch um. Und: Der Ex-Nationaltrainer plant auch für die Transferpolitik mit.

An Wunschspielern mangelt es Klinsmann nicht, gegenüber «Bild» fallen Namen wie Mario Götze, Julian Draxler oder Emre Can. Die beiden Letztgenannten sind bei ihren Clubs PSG und Juventus nur Ergänzungsspieler. Bei Götze scheint der Abschied von Borussia Dortmund bereits fixiert.