Nach dem höchsten Pokalsieg seiner Geschichte legt RB Leipzig in der Bundesliga nach. Schon zur Halbzeit steht es gegen Mainz 5:0, am Ende begnügt sich RB mit acht Toren und hat in Timo Werner den überragenden Spieler.
Leipzigs Timo Werner (M) hatte gehörigen Anteil am Leipziger Kantersieg gegen Mainz. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Leipzigs Timo Werner (M) hatte gehörigen Anteil am Leipziger Kantersieg gegen Mainz. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Fans feierten ihre Helden von RB Leipzig nach dem historischen 8:0 mit minutenlangen Gesängen, selbst Trainer Julian Nagelsmann musste aus den Katakomben nochmal zurück auf den Platz.
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Mit einem Tor-Spektakel demütigte RB vor 38.517 Zuschauern den wehr- und hilflosen 1. FSV Mainz 05 und holte sich jede Menge Selbstvertrauen für das Spiel in der Champions League bei Zenit St. Petersburg am Dienstag.

Mit gnadenloser Offensiv-Wucht und einem überragenden Timo Werner sorgten die Leipziger für den höchsten Bundesliga-Sieg ihrer Club-Geschichte. Werner war mit drei Toren und drei Vorlagen die prägende Figur eines Nachmittags, den die Mainzer Profis am liebsten ungeschehen machen würden.

«Wir sind über das gesamte Spiel konsequent geblieben, haben top verteidigt und so das Maximum erreicht. Es war einfach ein toller Abend - für uns und für die Fans. Wir haben nun auch in der Liga das erwartete Zeichen gesetzt und gezeigt, was wir können», sagte RB-Torwart Peter Gulacsi.

Nach Werners Vorarbeit eröffnete Marcel Sabitzer (5.) das Tor-Festival. Werner (30.) legte nach, Christopher Nkunku (35.), Marcel Halstenberg (38.) und Yussuf Poulsen (44.) sorgten für die bitterste Halbzeit in der Mainzer Bundesliga-Historie. Erneut Werner (48./87.) und Nordi Mukiele (50.) stellten mit ihren Toren sicher, dass das Spiel auch in den Leipziger Geschichtsbüchern landete.

«Jeder hat gesehen, dass wir RB komplett in die Karten gespielt haben. Die letzte Haltung hat einfach komplett gefehlt, die Tore zu verteidigen. Da kommst du dann in so einen Torhagel rein», sagte Mainz-Trainer Sandro Schwarz. Torwart Robin Zentner analysierte: «Wir hatten unnötige und dumme Ballverluste, haben frühe Gegentore kassiert, sind gar nicht in die Zweikämpfe gekommen. Die Leipziger haben alles getroffen, was ging.»

Bissig, gierig, schnell gegen körperlos, kraftlos, willenlos. Mainz hatte von der ersten Minute an alle Hände voll mit dem Einsatz und dem Tempo der Leipziger zu tun. Werner liess mit seinem Tempo nach fünf Minuten Gegenspieler Jeremiah St. Juste auf dem Flügel stehen, so dass Sabitzer im Zentrum nur noch den Fuss hinhalten musste.

Nach Pass von Halstenberg könnte Pierre Kunde am langen Pfosten klären, haute jedoch über den Ball - und Werner musste den Ball nur über die Linie drücken. Sehenswert, aber eben auch völlig unbedrängt traf Nkunku aus 18 Metern, Halstenberg schob nach tollem Pass von Poulsen überlegt ein und wenige Minuten später traf auch der dänische Nationalspieler per Abstauber. Die Zuschauer erhoben sich schon zur Halbzeit von ihren Plätzen und feierten die Spieler.

Davon angestachelt, machte RB weiter. Werner kam wieder mit Tempo über die linke Seite und drosch den Ball ins lange Eck. Zwei Minuten später fand der Stürmer mit einer traumhaften Flanke den Kopf von Mukiele. Damit übertrumpfte sich RB selbst, der bisherige Rekordsieg in der Bundesliga war das 6:0 gegen Nürnberg vom 7. Oktober 2018.

Und Mainz? Wehrte sich endlich ein wenig mehr, traf sogar durch Robin Quaison (62.) - doch der Schwede stand im Abseits. Bei den ganz wenigen Offensiv-Aktionen fehlten dann verständlicherweise auch noch das Selbstvertrauen. Vor dem Spiel hatte Nagelsmann seiner Mannschaft mit auf den Weg gegeben: «Wir wollen Mainz die Freude am Spiel nehmen. Mainz soll nach Hause fahren und sagen, schön war das hier nicht.» Diese Mission wurde erfüllt.

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