Kommentar: YB muss Wicky-Theater beenden, sonst ist der Titel weg
YB verliert auch im Cup. Die Mini-Krise ist hausgemacht. Für Raphael Wicky gibt es keine Argumente mehr. Es braucht endlich Klarheit in Bern. Ein Kommentar.
Das Wichtigste in Kürze
- YB muss nach dem Cup-Out gegen Sion reagieren, sonst ist der Titel weg.
- Die Berner sollten sich ein Vorbild an Bayern München nehmen.
- Ein Kommentar.
Das bittere Viertelfinal-Out gegen Sion ist ein Armutszeugnis der Sonderklasse. Die Berner haben bei der Reise ins Wallis die Tugenden für den Cup in Bern gelassen. In der ersten Halbzeit wurde kein Gras gefressen, nicht um jeden Ball gekämpft, die Gier und der unbedingte Siegeswille fehlte.
Europa-Out, Servette-Pleite, Cup-Out. Die Spieler wirken verunsichert. In diesem Zustand ist sogar der Titel in Gefahr.
Nur: Die ganze Berner Mini-Krise ist hausgemacht. Wie ist es möglich, dass die Zukunft des Trainers noch nicht geregelt ist? Hat man ihn absichtlich im Regen stehen lassen? Ein bisschen mehr Respekt gegenüber Raphael Wicky wäre angebracht.
Nach den miesen Auftritten und nach der Cup-Blamage gibt es nämlich jetzt keine Argumente mehr, mit Wicky zu verlängern. Die Frage ist höchstens, ob man die Saison noch mit dem Walliser fertig macht.
Was YB von Bayern München abschauen sollte
YB sollte sich ein Beispiel an Bayern München nehmen. Und endlich Klarheit schaffen. Wie es der deutsche Rekordmeister mit Tuchel tat.
Man sollte nicht vergessen, dass die YB-Führung in den letzten Jahren vieles richtig gemacht hat. Aber zurzeit bröckelt der Lack etwas ab.
Dass mit Ugrinic und Benito zwei wichtige Spieler fehlen, ist klar. Doch diese Ausrede gilt nicht. Eine Mannschaft darf nicht nur von zwei Spielern abhängen.
Offensichtlich ist, dass man die Qualität der Abgänge nicht ganz gleichwertig ersetzt hat. Mvuka, Colley, Lakomy und Ganvoula als Beispiel. Sie müssen erst beweisen, dass sie YB wirklich weiterbringen. Zurzeit sicher noch nicht.
Fragwürdig ist, dass man Rudhani zu Lausanne ziehen liess. Sogar mit Kaufoption! Genau zu jenem Zeitpunkt, als bei Donat endlich der Knopf aufgegangen ist. Gleich in seinem ersten Lausanne-Spiel traf der Mittelfeldspieler – er ist sofort in die Mannschaft integriert und ein Schlüsselspieler.
Aktuell sind es noch vier Punkte Vorsprung. YB ist gut beraten, Tatsachen und Resultate nicht schönzureden. Sondern den Finger in die Wunde zu legen – am besten schon vor dem Zürich-Match am Sonntag. Sonst ist der Titel in Gefahr.