Kovacs Vorgabe: Als Nummer 1 in den «Clásico» gegen Dortmund
Der FC Bayern stimmt sich auf den grossen Showdown ein: Eine Woche vor dem gefühlten Meisterschaftsendspiel duellieren sich die Münchner und der BVB aus der Ferne. Bayern-Coach Kovac warnt vor Freiburg - und berichtet von einer ungewöhnlich grossen «Arbeitsgruppe».
Das Wichtigste in Kürze
- Bloss nicht jetzt patzen.
Beim Vorglühen für den Clásico will der FC Bayern auf keinen Fall die Spitze hergeben.
Ein Auswärtssieg beim SC Freiburg soll am Samstag (15.30 Uhr) im Fernduell mit Borussia Dortmund her, damit die Münchner beim Kampf um den siebten Meistertitel am Stück in der Pole Position der Fussball-Bundesliga bleiben. «Wir wollen als Tabellenführer in das Spiel gegen Dortmund gehen. Und dann hat Deutschland das, was man sich immer erhofft: einen Clásico auf Augenhöhe», sagte Trainer Niko Kovac eine Woche vor dem gefühlten Meisterschaftsendspiel am 6. April in München.
Erst einmal müssen die beiden Rivalen aber in 500 Kilometern Entfernung die Nerven bewahren und ihre Pflicht erfüllen. «Die Ausgangssituation ist für beide dieselbe», sagte Kovac. Bayern in Freiburg, Dortmund daheim gegen Wolfsburg - zuletzt duellierten sich die Titelanwärter am 25. Spieltag in parallelen Spielen. Damals waren die zwei Bundesliga-Grössen kurzzeitig sogar punkt- und torgleich. Durch einen 17:1-Lauf in drei Spielen haben sich die Münchner beim Torverhältnis aber ein wenig abgesetzt vom BVB.
«Nach vorne sieht das sehr gut aus, nach hinten sind wir auch stabiler geworden», sagte Kovac. Er ist gespannt auf das Kräftemessen zur selben Zeit. Dem BVB gab der Last-Minute-Sieg beim 3:2 gegen Hertha BSC nach einer kleineren Schwächephase wieder einen «Push», wie es Kapitän Marco Reus benannte.
Die so lange nicht mehr erlebte Spannung im Meisterschaftskampf elektrisiert alle. Auch die Bayern-Stars selbst sind nach sechs Titeln nacheinander mit jeweils einem Vorsprung von mindestens zehn Punkten angestachelt. Längst ist es das von Thomas Müller prophezeite «rassige Duell». Teamkollege Mats Hummels freut sich, «dass es endlich wieder diesen spannenden Meisterkampf gibt». Das sei für die Fans, aber auch für die Kontrahenten überragend. «Darauf fiebert man hin», sagte der 30 Jahre alte Innenverteidiger.
Die beiden ehemaligen DFB-Stars erlebten wie Jérôme Boateng nach der abrupten Ausbootung aus der Nationalmannschaft durch Bundestrainer Joachim Löw eine ungewöhnliche Länderspielpause. «Die Arbeitsgruppe war grösser als sonst», berichtete Kovac. Nach sehr guten Trainingstagen seien alle «ausgeruht, frisch und hungrig und wollen sich wieder in der Bundesliga beweisen».
Beim Vorglühen für den Klassiker in München hat Kovac eine reichhaltige Personalauswahl. David Alaba stieg nach muskulären Problemen wieder ins Training ein. «Bis auf Alphonso Davies und Arjen Robben haben wir alle dabei», sagte der Coach. Corentin Tolisso wird nach seinem Kreuzbandriss weiterhin aufgebaut, der Franzose trainierte aber schon wieder mit der Mannschaft.
Gleich nach dem Aus in der Champions League gegen den FC Liverpool gab Kovac das Double als neues Ziel aus. Und auf dem Weg zu Meisterschale und DFB-Pokal mag sich der 47-Jährige nicht mit zu vielen Zukunftspersonalien wie der um 80-Millionen-Mann Lucas Hernández befassen. «Alles was ab dem 1.7. passiert, ist jetzt für mich überhaupt nicht relevant», betonte der Kroate. Es zählt erstmal Freiburg - und danach einzig und allein die Kraftprobe mit dem BVB.