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Marcel Reif sorgt mit Holocaust-Rede für Tränen im Bundestag

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Deutschland,

Der Vater von Marcel Reif überlebte den Holocaust. Im Deutschen Bundestag sorgte die Schweizer Kommentatoren-Legende nun für emotionale Momente.

Marcel Reif Bundestag Holocaust
Marcel Reif spricht im Deutschen Bundestag über den Holocaust. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Kommentatoren-Legende Marcel Reif (74) sprach vor dem Bundestag über den Holocaust.
  • Der Vater der TV-Ikone überlebte die Judenverfolgung, sprach jedoch nie darüber.
  • Zum Gedenktag mahnte Reif im Bundestag nun vor dem Vergessen.

Die Familiengeschichte von Kommentatoren-Legende Marcel Reif (74) ist untrennbar mit dem Holocaust verbunden: Die Grosseltern der Schweizer TV-Legende wurden vom nationalsozialistischen Regime ermordet. Sein Vater Leon überlebte die Schoah – sprach aber nie über das Erlebte.

In der Gedenkstunde an die Opfer des Nationalsozialismus sprach Reif am Mittwoch vor dem Deutschen Bundestag. Der 74-Jährige sorgte mit seiner emotionalen Rede für Tränen unter den Abgeordneten. «‹Nie wieder› ist mitnichten ein Appell», so Reif. «‹Nie wieder› muss gelebte, unverrückbare Wirklichkeit sein.»

Marcel Reif Bundestag
Nicht nur Marcel Reif, auch die Holocaust-Überlebende Eva Szepesi (2.v.re) sprach vor dem Deutschen Bundestag. - keystone

Auch auf die wachsende antisemitische Haltung in Deutschland ging Reif ein. «Manches, was ich auf Deutschlands Strassen und Plätzen nach dem 7. Oktober hören und sehen musste, das hat mich entsetzt, und mein Vater muss sich im Grab umgedreht haben. Aber die grossen Demonstrationen der Aufrechten, das macht mir Hoffnung.»

Marcel Reif rührt den Bundestag zu Tränen

Sein Vater, ein polnischer Jude, habe nie über seine Erlebnisse im Holocaust gesprochen, so Reif. «Mein Vater hat geschwiegen und ich will und werde nicht für ihn sprechen. Aber ich kann und ich darf heute über ihn sprechen.» Durch das Schweigen habe sein Vater ihm und seiner Schwester eine unbeschwerte Kindheit in Deutschland ermöglicht.

Marcel Reif Bundestag Holocaust
Marcel Reif nach seiner Rede im Deutschen Bundestag. - keystone

«Kein Wort über all das, was er erlebt hatte – er sprach nicht und ich fragte nicht. Die Wahrheit war doch eindeutig genug», erinnert sich Marcel Reif zurück. «Ich hatte keine Grosseltern, und ich wusste warum. Ein Onkel, eine Tante, eine Cousine waren geblieben, alle anderen ermordet.»

Seine Rede beschloss Marcel Reif mit einem Appell: «Ich erinnere mich täglich mehr daran, wie oft er mir diesen Satz geschenkt hat. Mal als Mahnung, mal als Warnung, als Ratschlag oder auch als Tadel. Drei Worte nur, in dem warmen Jiddisch, das ich so vermisse: ‹Sei a Mensch›.»

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Kommentare

User #8182 (nicht angemeldet)

Bringt mal die Rede von Alice Weidel. Von den Links Gedrehten schreibt ihr jeden Tag.

User #8025 (nicht angemeldet)

Man muss nicht viel reden um die Wahrheit zu sagen. Marcel Reif: «Sei ein Mensch». Störend empfand ich wie sich kurze Zeit später im gleichen Saal Friedrich Merz und Olaf Schubert aufgeführt haben und teilweise respektlose Angriffe gegeneinander machten.

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