Meister YB ungenügend – FCZ belohnt sich
YB kassiert die dritte Niederlage innert einer Woche. Nach dem 0:1 beim FC Zürich droht der Meister aus Bern die Tabellenführung zu verlieren.
Das Wichtigste in Kürze
- YB verliert im Letzigrund beim FC Zürich mit 0:1.
- Die Berner kassieren eine ungenügende Note, die Zürcher eine gute.
- Raphael Wicky wird am Morgen nach dem Spiel entlassen.
Die Krise bei YB verschärft sich weiter: Beim 0:1 auswärts im Letzigrund agieren die Berner erneut harmlos. Auf der anderen Seite setzt der FCZ nach dem Cup-Aus gegen Winterthur ein starkes Zeichen.
FC Zürich
Natürlich gibt es die Note 5, wenn man den Meister aus Bern bezwingt. Die Grundlage für den Erfolg ist die Blitz-Führung nach 11 Sekunden: Anstoss – YB-Abwehr – Mathew-Schuss zum 1:0.
Der Meister reagiert sofort: Aber Ganvoula setzt im Gegenzug seine Top-Chance aus fünf Meter nur an den Pfosten.
Nach einem Freistoss des agilen Krasniqi prüft YB-Verteidiger Janko seinen eigenen Torwart, doch «Dävu» verhindert einen höheren Rückstand.
Dann ein Überzahl-Angriff vom FCZ, doch Okita vergeigt diese Top-Chance kläglich, weil er seine Mitspieler nicht einsetzt. Da müsste der FCZ zwingend mehr draus machen. Und kurz vor der Pause verpasst Marchesano aus aussichtsreichster Position eine höhere Führung, sein Schuss ist zu ungenau und segelt knapp am Tor vorbei.
Nach der Pause ist der FCZ nicht mehr so dominant, spielt aber grundsolide und lässt so gut wie keine zwingenden YB-Chancen zu – Katic und Kryeziu bilden eine sichere Abwehr. Das Herzstück Mathew/Conde darf auch wieder zusammen ran, das gibt dem FCZ-Spiel wieder mehr Stabilität und schlussendlich drei Punkte.
Die Frage ist erlaubt: Wieso hat der FCZ am letzten Mittwoch im Cup gegen Winterthur nicht so eine Leistung abgerufen?
YB
Was wäre, wenn der Ball von Ganvoula statt am Pfosten im Tor gelandet wäre. Wir werden es nie erfahren, aber es war wohl bezeichnend für die Situation, in welcher der Meister steckt. Wenn es nicht läuft, geht das Runde eben nicht ins Eckige.
Das Transparent ihrer Fans haben die YB-Spieler wohl nicht gelesen oder nicht verstanden: «UFWACHE – AGRIFFE».
Beim Meister ist auf der ganzen Linie der Wurm drin, (Goalie von Ballmoos ist davon ausgeschlossen). Man hat den Eindruck, dass kein Spieler zurzeit sein Potenzial abrufen kann.
Erschreckend schwach Colley, Persson, oder Niasse beim Gegentor. Aber auch von allen anderen Spielern darf man mehr erwarten. Eine sichere Abwehr sieht anders aus, Ideen aus dem Mittelfeld fehlen, und die Offensive ist so was von harmlos. Zwingende Torchancen = Fehlanzeige.
Die Wochenbilanz ist aus Berner Sicht ein Horror: Zwei Niederlagen in der Meisterschaft und vom 7-Punkte-Vorsprung ist nur noch 1 Zähler übrig. Zusätzlich ist man im Cup noch gegen Sion aus der CL ausgeschieden.
Dass Wicky bei YB seinen Hut nehmen muss, ist keine Überraschung. Die Berner geben am Montagmorgen die Trennung vom 46-jährigen Walliser bekannt.
Nur eines ist klar: In dieser Verfassung riskiert der Meister aus Bern eine erfolgreiche Titelverteidigung.