Morddrohungen gegen Schiri Bieri

Stefan Bühler
Stefan Bühler

Basel,

Nach einer strittigen Elfmeter-Entscheidung im Spiel Basel gegen Sion erhält der Schiedsrichter Alain Bieri Morddrohungen per E-Mail.

Alain Bieri
Schiedsrichter Alain Bieri - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Schiri Alain Bieri erhält Morddrohungen nach strittiger Elfmeter-Entscheidung.
  • Schiedsrichter-Präsident Dani Wermelinger möchte strikt gegen solche Vergehen vorgehen.

Immer wieder stehen Schiedsrichter im Kreuzfeuer hitziger Diskussionen. Der Video-Schiedsrichter wird in der Schweiz erst ab nächster Saison zum Zug kommen. Noch sind die Schweizer Uparteiischen auf sich gestellt und müssen sich nach Fehlentscheiden immer wieder heftige Kritik anhören.

In der Partie vom FC Basel gegen den FC Sion kommt es zu einer strittigen Elfmeter-Entscheidung. Nach einer äusserst kniffligen Situation im Strafraum zeigt Alain Bieri auf den Punkt. Der FCB verwertet den anschliessenden Penalty und entscheidet das Duell dank diesem mit 1:0 für sich.

Diese durchaus korrekte Entscheidung schlägt Wellen. Die Sittener entscheiden sich nach der Halbzeit verspätet aus der Kabine zu kommen. Sogar Sion-Präsident Christian Constantin attackiert den Schiedsrichter verbal. Doch die Fans des FC Sion gehen noch einen Schritt weiter.

Alain Bieri erhält Morddrohungen per E-Mail

Wie der Präsident der Schweizer Schiedsrichter-Union Dani Wermelinger gestern mitteilte, habe Alain Bieri aufgrund der Elfmeter-Entscheidung Morddrohungen per E-Mail erhalten.

«Alain Bieri erhielt die Mitteilung, der Absender werde dafür sorgen, dass Bieri kein Spiel mehr leiten könne in dieser Saison. Begleitet von einer Menge übelster Beleidigungen.» Dies erzählt Wermelinger in einem Interview mit dem Schweizer Fussballverband.

Die Polizei sei bereits verständigt worden. Es ginge aber nicht primär um die Bestrafung dieser einzelnen fehlbaren Person. «Uns geht es darum, möglichst allen klar zu machen, dass hier Grenzen überschritten wurden», meint Wermelinger.

Kritik an RTS-Berichterstattung

Wermelinger kritisiert die Berichterstattung des Westschweizer Fernseh-Senders RTS. Das RTS berichte über Fehlentscheide der Schweizer Schiedsrichter und unterstütze ihre Aussagen mit Spielszenen, die ihre Argumente unterstreichen würden.

«Es darf einfach nicht passieren, dass öffentlich-rechtliche oder private Institutionen Menschen derart diffamieren und deren Arbeit skandalisieren.» meint der Schiedsrichter-Präsident dazu.

Alle machen Fehler, sagt Wermelinger. «Das darf aber nie ein Grund sein, jemanden gegenüber der Öffentlichkeit zum Freiwild zu erklären.»

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