Nach Jubiläums Gala solidarisieren Politiker sich mit FCB Frauen
Politikerinnen und Politiker solidarisieren sich nach der Gala des FC Basel mit der Frauenmannschaft. Eine solche Behandlung gehe gar nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der FCB-Gala durften die Frauen nur Lose verkaufen und bekamen Sandwiches.
- Politikerinnen und Politiker äusserten sich kritisch zu dieser Behandlung.
- Dass es zu wenig Platz gehabt habe, sei eine Ausrede.
Der FC Basel feierte vergangene Woche sein 125-Jahr-Jubiläum mit einem rauschenden Fest. Die Gästeliste der Gala war lang und illuster, ehemalige und derzeitige Akteure im Verein gaben sich die Ehre, ebenso wie regionale und nationale Prominenz. Wer allerdings fehlte: die erste Mannschaft der FCB-Frauen. Dies berichtete das Newsportal «Prime News».
Aber damit nicht genug. Die FCB-Frauen fassten gar noch eine Aufgabe für die Gala, und zwar durften sie Tombola-Lose verkaufen. Am Dinner teilnehmen durften sie nicht, stattdessen gab es im Nebenraum Sandwiches.
FC Basel wiegelt ab
Beim FC Basel hiess es zur Angelegenheit, rund um die Gala hätten «verschiedenste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Vereins» im Einsatz gestanden. Der FCB habe so viele Plätze wie möglich der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen wollen. Abgesehen von der ersten Mannschaft und der Club- und Geschäftsleitung seien keine weiteren internen Abteilungen eingeladen worden. «Für alle anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter organisiert der FCB im nächsten Jahr einen entsprechenden Jubiläums-Mitarbeiteranlass.»
Mittlerweile äusserten sich verschiedene Politikerinnen und Politiker zum Thema. «Ich bin enttäuscht vom FCB – aber vor allem von den Spielerinnen, dass sie diesen Job überhaupt angenommen haben», sagte Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter (CVP) gegenüber «Prime News».
«Um Jahre zurückversetzt»
Auch die Basler Grossrätin Gianna Hablützel-Bürki (SVP) sparte nicht mit Kritik. Schockiert sei sie. «Ich fühle mich als Frau und auch als ehemalige erfolgreiche Spitzensportlerin um einige Jahre zurückversetzt», so die ehemalige Profi-Fechterin. Das Argument des FC Basel, es habe zu wenig Platz gegeben, findet sie «peinlich, entwürdigend und fast schon widerlich.»
Die Politiologin und Feministin Regula Stämpfli liess sich wie folgt verlauten: «Vor dem Sexismus ist man leider nicht mal auf dem Mars sicher und zuallerletzt in irgendeiner Fussball-Liga.»