Nach positiven Corona-Tests: Wie weiter mit dem Schweizer Fussball?

Lorin Pulfer
Lorin Pulfer

Zürich,

Die SFL steht unter Druck: Wie geht es nach den positiven Corona-Tests bei GC und dem FCZ im Schweizer Fussball weiter? Nau.ch zeigt drei mögliche Szenarien.

SFL
Claudius Schaefer, CEO Swiss Football League SFL, spricht während einer Medienkonferenz. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Sowohl beim FCZ als auch bei GC hat sich ein Spieler mit dem Coronavirus infiziert.
  • Wie es in der Super League und der Challenge League weiter geht, ist deshalb unklar.
  • Nau.ch zeigt drei mögliche Szenarien auf. Stimmen Sie für ihren Favoriten ab.

Der gestrige Freitag könnte als dunkler Tag in die Geschichte des Schweizer Fussballs eingehen. Zuerst meldet der FC Zürich die Corona-Erkrankung von Verteidiger Mirlind Kryeziu. Wenig später ist klar: Sämtliche Spieler und Staffmitglieder des FCZ müssen für zehn Tage in Quarantäne. Die Spiele in der Super League gegen den FC Sion und den FC Basel werden abgesagt.

Kurz darauf kommuniziert auch Kantonsrivale GC eine Erkrankung. Mittelfeldspieler Amel Rustemoski wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Die für den Freitag angesagte Partie zu Gast beim FC Wil wird kurzfristig abgesagt.

Nun stellt sich die Frage: Wie geht es weiter im Schweizer Fussball?

Die ausfallenden Partien später nachzuholen ist zeitlich – zumindest in der Super League – schier unmöglich. Bis zum 3. August 2020 müssen nämlich die Teilnehmer am europäischen Geschäft bei der Uefa gemeldet werden. Die letzte Runde der Super League findet jedoch bloss einen Tag vor dieser Frist statt.

So kann über das weitere Geschehen im Schweizer Fussball nur spekuliert werden. Auf der Swiss Football League SFL herrscht ein enormer Druck. Es bleiben wohl nur drei mögliche Szenarien:

Für welches Szenario würden Sie sich entscheiden?

Szenario 1: Es wird weiter gespielt

Es wird am Spielplan festgehalten – egal was passiert. Kommt es zu Corona-Fällen, muss der Nachwuchs übernehmen. Befindet sich die gesamte Mannschaft in Quarantäne, wie jetzt beim FC Zürich, müsste wohl vollständig die U21 einspringen.

Umgesetzt wurde dieses Szenario zum Beispiel bereits in der russischen Premier League. Das Jugendteam des FK Rostow kassierte gegen den PFC Sotschi eine 1:10-Pleite. Damit wird auch gleich der Nachteil dieses Szenarios klar: Der Spielbetrieb wird stark verfälscht.

FK Rostow
Popov, Goalie von FK Rostow, wird trotz zehn Gegentoren im Spiel gegen Sotschi zum Spieler des Spiels gewählt. - Twitter/@bcupresmi

Szenario 2: Betroffene Mannschaften werden ausgeschlossen

Fällt eine Mannschaft wegen Corona-Fällen aus, hätte dies einen kompletten Ausschluss aus dem Spielbetrieb zur Folge. Im Fall der Super League wäre für den FCZ die Saison damit sofort beendet.

Das grosse Problem hierbei: Was passiert mit den Mannschaften, die noch gegen den die Zürcher hätten antreten müssen? Kann ein wirklich faires Konzept im Falle eines Mannschafts-Ausschlusses überhaupt entwickelt werden?

Szenario 3: Die Liga wird doch noch abgebrochen

Auch wieder ein Thema könnte ein Abbruch der Spielzeit sein. Doch auch dieser Entscheid würde für grossen Diskussionsstoff sorgen und viele Fragen aufwerfen.

Wie würde man die Saison werten? Wer steigt auf beziehungsweise ab?

Das Ausbleiben von Auf- und Absteigern würde wohl vor allem bei Lausanne-Sport für rote Köpfe sorgen. Die Waadtländer liegen in der Challenge League an der Tabellenspitze und bekommen auf die nächste Saison hin ein neues Stadion. Das Ziel der Mannschaft von Giorgio Contini war von Beginn weg der Aufstieg in die Super League.

FC Lausanne-Sport
Giorgio Contini zeigt, wo es mit Lausanne hingehen soll: Richtung Wiederaufstieg - Keystone

Auch würde die Frage auftauchen, welche Mannschaften ein Anrecht auf eine Europacup-Teilnahme hätten. Würde man nach den aktuellen Platzierungen gehen, hätte man wahrscheinlich in Zürich und Luzern keine grosse Freude. Der FCZ und der FCL kämpfen aktuell noch um einen Platz in der Europa-League-Qualifikation.

Alles in allem ist klar: Bei einem Liga-Abbruch wären Chaos und Klagen garantiert.

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