Nati-Coach Vladimir Petkovic hat für die EM 2020 ein Luxusproblem
Die Schweiz qualifiziert sich mit dem 6:1 über Gibraltar für die EM 2020. Und plötzlich sieht sich Vladimir Petkovic mit einem Luxusproblem konfrontiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz qualifiziert sich zum dritten Mal in Folge für ein Endrundenturnier.
- Der Kader von Trainer Vladimir Petkovic ist breit, jung und sehr talentiert.
- Er wird sich für die EM 2020 aber für 23 Akteure entscheiden müssen.
Nur ein grosses Turnier seit 2004 hat die Schweizer Nati verpasst – die Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine. Mit dem 6:1-Erfolg über Fussballzwerg Gibraltar hat das Team von Vladimir Petkovic auch die Qualifikation für die Endrunde 2020 geschafft.
2004🇪🇺🇵🇹:✅
— 🇨🇭 Nati (@nati_sfv_asf) November 18, 2019
2006🌍🇩🇪:✅
2008🇪🇺🇦🇹🇨🇭:✅
2010🌍🇿🇦:✅
2012🇪🇺🇵🇱🇺🇦:❌
2014🌍🇧🇷:✅
2016🇪🇺🇫🇷:✅
2018🌍🇷🇺:✅
2020🇪🇺🏴🇦🇿🇩🇪🇮🇹🏴🇷🇺🇮🇪🇩🇰🇪🇸🇳🇱🇭🇺🇷🇴: ✅#HoppSchwiiz #HopSuisse #ForzaSvizzera #HopSvizra #EuroQualifier #proud #wediditagain @UEFAEURO
Und die Mannschaft, die der Schweiz den entscheidenden Sieg beschert, ist jung und äusserst talentiert. Goalie Yann Sommer ist mit seinen 30 Jahren der älteste Akteur im Team. Gut 25-jährig ist die Startelf von Petkovic im Schnitt. Und mit Aebischer und Sow (je 22) sowie Cömert (21) werden noch drei Junge eingewechselt.
Vladimir Petkovic setzt auf die jungen Wilden
Beim tief stehenden Gegner wissen besonders die Neulinge zu überzeugen. Cedric Itten schiesst im zweiten Nati-Spiel seine Tore zwei und drei – ein Goalgetter vom Dienst. Und YB-Fassnacht, Augsburg-Vargas und Bordeaux-Benito kommen zu ihren Tor-Debüts auf internationalem Parkett.
Dass «alteingesessene» Spieler wie Xherdan Shaqiri, Haris Seferovic und Stephan Lichtsteiner nicht spielen, ist nicht spürbar. Die Equipe strotzt vor Selbstvertrauen und ist trotz ihres jungen Alters schon sehr reif und erfahren.
So organisieren die Bundesliga-Söldner Manuel Akanji (24) und Nico Elvedi (23) die Innenverteidigung. Beide sind bei ihren Clubs – BVB und Gladbach – absolute Stammspieler. Es könnte das Duo sein, dass die Schweiz an der EM im nächsten Jahr vertritt. Doch es bleibt auch noch Fabian Schär, der bei Newcastle United eine tragende Rolle spielt.
Im Mittelfeld ziehen Denis Zakaria (22) und Captain Granit Xhaka (27) die Fäden. Zakaria befindet sich mit den «Fohlen» an der Tabellenspitze der Bundesliga und spielt die beste Saison seiner noch jungen Karriere. Xhaka ist bei Arsenal nach einem Fan-Eklat in Ungnade gefallen. Doch in der Schweizer Nati beweist er weiterhin Leaderqualitäten und führt das Land an die EM.
Grosse Konkurrenz und bissige Neulinge
Und vorne muss sich Vladimir Petkovic für eine Auswahl an Knipsern entscheiden. Itten hat in den letzten beiden Spielen beste Werbung in eigener Sache gemacht. Doch er hat nicht nur Konkurrenz von Seferovic und Ajeti. Auch Gavranovic, Drmic, Embolo und Mehmedi sind alles Stürmer, die bereits gezeigt haben, dass die Tore schiessen können.
Und dann sind auch noch die Super-League-Akteure um Basels Eray Cömert und die YB-Spieler Michel Aebsicher und Christian Fassnacht. Alle drei zeigen in der heimischen Liga regelmässig Top-Leistungen und drängen sich für eine EM-Teilnahme auf. Doch die Konkurrenz ist riesig und die Entscheidung liegt beim Trainer und seinem Staff.
Bis zur Europameisterschaft 2020, die im Juni beginnt, dauert es noch eine Weile. Vladimir Petkovic muss sich aber jetzt bereits Gedanken machen, wen er mit dabei haben möchte. 23 Spieler darf er nominieren, welche die Schweizer Nati vertreten werden. Für wen wird sich der 56-Jährige wohl entscheiden?