Noël Le Graët (FFF) will Spiele wegen Homophobie nicht unterbrechen
Sollen Schiedsrichter Spiele wegen Homophobie unterbrechen? «Nein», sagt der französische Verbandspräsident Noël Le Graët, «das wäre ein Fehler.»
Das Wichtigste in Kürze
- Zweimal wurden in Frankreich in den letzten Woche Spiele wegen Homophobie unterbrochen.
- Die Schiedsrichter erfuhren daraufhin breite Unterstützung aus der Öffentlichkeit.
- Frankreichs Fussball-Verbandspräsident sieht Spielunterbrüche aber als Fehler.
In den letzten Wochen kam es in den beiden höchsten französischen Fussball-Ligen zweimal zu Spielunterbrechungen wegen Homophobie. Einmal in der Ligue 2 zwischen Nancy und Le Mans. Und einmal in der Ligue 1 zwischen OGC Nice und Olympique Marseille.
Viel Unterstützung für Unterbrüche wegen Homophobie
Spielunterbrüche wegen homophober Gesänge sind im Sinne der Fifa, die der Diskriminierung den Kampf angesagt hat. Im Extremfall wären gar Spielabbrüche möglich.
Auch in der Politik und im Ausland stiessen die Spielunterbrüche auf Zustimmung. Der Schweizer Ex-Schiedsrichter Pascal Erlachner sagte gegenüber Nau: «Es macht mich traurig und zeigt, dass Homosexualität noch immer nicht in allen Ländern und Sportarten akzeptiert und toleriert wird.»
FFF-Präsident: «Ist ein Fehler»
Weniger Zustimmung erfährt der Kampf gegen die Homophobie in Stadien vom Präsidenten der Französischen Fussball-Föderation (FFF), Noël Le Graët. Spiele wegen homophobier Gesänger zu unterbrechen sei «ein Fehler», sagte Le Graët auf «France Info». «Aber ich würde ein Match wegen rassistischer Rufe oder aus Sicherheitsgründen einstellen.»
«Zu denken, dass der Fussball homophob sei, ist harter Tobak, das akzeptiere ich nicht», so Le Graët weiter. «Wir werden dafür sorgen, dass es verschwindet, aber das Stoppen von Spielen ist etwas anderes.»
«Das Spiel ist etwas Kompliziertes, etwas Schönes, wenn man es sich ansieht. Wir werden dafür sorgen, dass es keine Banner mehr gibt. Aber die Spiele zu stoppen, nein», sagte Le Graët