Ottmar Hitzfeld wird 70 Jahre alt
Das Wichtigste in Kürze
- Heute Samstag wird Ottmar Hitzfeld 70 Jahre alt.
- Seit 2014 ist der ehemalige Nati- und BVB-Trainer im Ruhestand.
Seinen 70. Geburtstag will Ottmar Hitzfeld heute nicht pompös feiern. «Da sage ich Nein», betont der frühere Erfolgstrainer. Er hat nur seine Familie eingeladen. «Wahrscheinlich feiern wir in aller Ruhe in Engelberg in den Schweizer Alpen.» Laut war Hitzfeld nie. Ein Gentleman, so wurde er während seiner langen Karriere als Trainer mehrfach bezeichnet. Das ist er auch im gehobenen Alter geblieben.
Hitzfeld sitzt in einem Sessel in der Lobby eines Hotels in Basel. Rund zehn Kilometer Luftlinie von hier entfernt wurde er geboren, im baden-württembergischen Lörrach wohnt er auch jetzt noch mit seiner Ehefrau Beate. Über vier Jahre ist es mittlerweile her, dass er nach der WM 2014 in Brasilien als Nationaltrainer der Schweiz seine Karriere beendet hat.
In all den Jahren seit dem Sommer 2014 ist er nie der Versuchung erlegen, sein Rentner-Leben aufzugeben. Sein Ex-Club Borussia Dortmund hatte in der sportlichen Krise vor rund einem Jahr mal angefragt. Aber er hat sich nie überreden lassen. «Das habe ich mir vorgenommen, dass es endgültig ist. Dass, egal welches Angebot kommt: Ich werde nicht mehr Trainer sein», sagt er. Trotzdem kommen auch jetzt noch immer wieder Anfragen aus aller Welt herein.
Bereits 1991 gewusst, wie seine Karriere enden wird
Es gibt ja auch nicht so viele Rentner, die zwei Champions-League-Siege und etliche weitere Titel in ihrer Vita stehen haben. «Er ist ein unglaublich disziplinierter Mensch», sagt sein langjähriger Weggefährte und Freund Michael Meier. Als ehemaliger BVB-Manager hat Meier den damals 42-jährigen Hitzfeld von den Grasshoppers Zürich nach Dortmund geholt und ihm so den Weg zu einer aussergewöhnlichen Laufbahn geebnet.
«Ich habe selten einen Trainer erlebt, der so eine klare Karriereplanung hatte. Er hat mir schon 1991 bei unserem Gespräch in Dortmund gesagt, dass er zum Ende seiner Karriere Nationaltrainer der Schweiz wird», erzählt Meier. Tatsächlich kommt es 2008 so, dass Hitzfeld die Schweizer übernimmt und nach seinem Ende als Nationalcoach 2014 seine Laufbahn beendet.
Hitzfeld hat sich nie etwas aufdrängen oder sich von Dingen beeinflussen lassen, von denen er nicht überzeugt war. 2004 hätte er Bundestrainer werden können, der wohl begehrteste Posten im deutschen Fussball. Doch Hitzfeld sagte wegen eines Burnouts ab. Real Madrid wollte ihn mehrfach haben, aber auch das passte nie zu Hitzfelds Karriereplanung. «Das war beides sehr wichtig, dass ich den Mut hatte, abzusagen», sagt er. Er bereut gar nichts. «Ich habe nie an mir gezweifelt. Ich bin mit mir im Reinen.»