Per Mertesacker vom FC Arsenal macht schockierende Aussagen
Per Mertesacker wurde mit Deutschland Weltmeister und beendet im Sommer seine Karriere bei Arsenal. In einem Interview rechnet er gnadenlos mit dem Fussball ab.
Das Wichtigste in Kürze
- Der deutsche Verteidiger Per Mertesacker beendet im Sommer seine Karriere.
- Der Weltmeister gibt in einem Interview schockierende Details aus seiner Laufbahn preis.
- Dafür erntet er viel Lob – aber auch Kritik.
«Mir dreht sich der Magen um, als müsse ich mich übergeben. Ich muss dann einmal so heftig würgen, bis mir die Augen tränen», sagt Per Mertesacker Interview mit dem «Spiegel». Der Deutsche Weltmeister wird im Sommer bei Arsenal seine erfolgreiche Karriere beenden und rechnet in der Zeitschrift mit seinem Leben als Profi-Fussballer ab: «Nach meinem Abschiedsspiel werde ich zum ersten Mal in meinem Leben frei sein.»
Körperliche Beschwerden
Der Brechreiz vor den Spielen ist nicht sein einziges Handicap: An jedem Spieltag plagt Mertesacker der Durchfall. Das beginne am Morgen beim Aufstehen und ziehe sich durch den ganzen Tag. Vier Stunden vor dem Spiel isst er ein letztes Mal, damit sein Magen leer ist, wenn der Brechreiz kommt.
Die Erlösungen
Mertesacker hat eine erfolgreiche Karriere erlebt, ist Weltmeister und hat mit Arsenal dreimal den englischen und mit Bremen einmal den deutschen Pokal gewonnen. Doch er gesteht auch, dass er mit dem Druck Mühe hatte, vor allem an der Heim-WM 2006: «Klar war ich enttäuscht, als wir gegen Italien im Halbfinal ausgeschieden sind. Aber vor allem war ich erleichtert: Endlich ist es vorbei. Der Druck hat mich aufgefressen. Dieses ständige Horrorszenario, einen Fehler zu machen, aus dem ein Tor entsteht.» Auch seine letzte Saison bei Arsenal kann er nicht richtig geniessen: «Am liebsten sitze ich auf der Bank, noch lieber auf der Tribüne!»
Unterstützung und Kritik
Der Verteidiger erhält für diese Offenheit viel Lob – aber auch Kritik. Die deutsche Fussball-Legende Lothar Matthäus sagt: «Wie soll der weiterhin im Fussball bleiben? Wie will er einem Fussballspieler Professionalität vermitteln, wenn er sagt, da ist zuviel Druck. Das geht nicht.» Mertesacker wird drei Monate nach seinem Karriereende die Nachwuchsakademie von Arsenal übernehmen. Er will das System angreifen: «Die dürfen nicht alles auf die Fussballkarte setzen und dabei die Schule vernachlässigen. Nur ein Prozent wird Profi, von den restlichen 99 Prozent sind dann 60 Prozent dauerhaft arbeitslos.»