Romelu Lukaku fordert Massnahmen gegen Rassismus im Stadion
Das Wichtigste in Kürze
- Inter-Neuzugang Romelu Lukaku schiesst am Wochenende gegen Cagliari den Siegtreffer.
- Die gegnerischen Fans beleidigen den Stürmerstar danach rassistisch.
- Nun fordert der Belgier zusätzliche Massnahmen gegen Rassismus in Stadien.
Es läuft die 72. Minute. Romelu Lukaku läuft zum Elfmeter an – und versenkt. Damit sichert er seinem neuen Verein Inter Mailand den Sieg gegen Cagliari.
Eigentlich ein Grund zum Jubeln. Doch was dann passiert, ist eine Schande. Der belgische Stürmer wird von Cagliari-Fans mit Affenlauten überdeckt.
Es ist ein weiteres hässliches Kapitel in punkto Rassismus in Fussballstadien. Besonders in italienischen Stadien werden dunkelhäutige Spieler regelmässig diskriminiert.
Auch Fans des aus Sardinien stammenden Vereins Cagliari Calcio fielen schon mit verhöhnenden Gesängen auf. Romelu Lukaku ist nach Moise Kean, Blaise Matuidi und Sulley Muntari das nächste Opfer der berüchtigten Kurve.
Lukaku reicht es. Und er fordert nach dem Spiel Massnahmen gegen Rassismus in den Stadien.
«Wir bewegen uns rückwärts»
In einem emotionalen Post auf Instagram reagiert der Belgier auf die Beleidigungen. «Es ist 2019. Aber anstatt vorwärts zu gehen, gehen wir rückwärts.» Lukaku, dessen Eltern aus der Demokratischen Republik Kongo stammen, fordert alle Spieler dazu auf, zusammenzustehen.
Es sei Zeit «sich zu vereinigen und eine Erklärung abzugeben.» Viele Spieler seien in letzter Zeit rassistisch beleidigt worden. Er habe es gestern erleben müssen.
«Fussball ist ein Spiel, das jedem Spass macht. Wir sollten keine Form von Diskriminierung akzeptieren, die Schande über unser Spiel bringt», schreibt Lukaku weiter.
Auch Twitter, Facebook und Instagram müssten ihren Teil dazu beitragen. «Man sieht jeden Tag zumindest einen rassistischen Kommentar unter einem Beitrag einer farbigen Person. Darauf weisen wir seit Jahren hin – und nichts passiert.»
Breite Unterstützung für Romelu Lukaku
Eine mögliche Massnahme schlägt Massimiliano Alegri schon nach dem Kean-Vorfall vor: «Es ist einfach. Identifiziert die Rassisten und gebt ihnen ein lebenslanges Stadionverbot.»
Axel Witsel, Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund, reagiert auf den sozialen Netzwerken mit den Worten «Genug ist genug». Auch sein Teamkollege Jadon Sancho äussert sich betroffen. Gegenüber englischen Medien sagt er:
«Es kann nicht sein, dass viele die Liebe zum Spiel verlieren. Es muss einfach aufhören. Kein Spieler möchte Fussball spielen und so missbraucht werden.»