Rom vor Papst-Begräbnis im Ausnahmezustand

Keystone-SDA
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Italien,

Die Vorbereitungen auf die Trauerfeier für Papst Franziskus laufen einen Tag vor dem Grossereignis auf Hochtouren.

Papst Franziskus Abschied
Zehntausende warteten stundenlang, um vor der Beisetzung von Papst Franziskus am offenen Sarg Abschied zunehmen. (Archivbild) - dpa

Einen Tag vor der Trauerfeier für den verstorbenen Papst Franziskus bereitet sich Rom auf das Grossereignis vor. Der von den Behörden erwartete riesige Andrang von Gläubigen und Besuchern zum Requiem auf dem Petersplatz am Samstag stellt die Organisatoren und Sicherheitskräfte in der italienischen Hauptstadt vor grosse Herausforderungen. Die Behörden rechnen mit etwa 200'000 Menschen bei der Trauerfeier rund um den Petersplatz.

Bereits seit Tagen werden die Sicherheitsvorkehrungen rund um den Vatikan erhöht, es gilt zudem eine Flugverbotszone. Spezialkräfte des italienischen Militärs sichern den Petersplatz mit Gerät zur Drohnenabwehr. Zahlreiche Polizisten sind dort postiert und patrouillieren durch die grossen Menschenmassen. Der Zugang zum Petersplatz wird strengstens überwacht.

Insbesondere die Ankunft der vielen Staats- und Regierungschefs, etwa von US-Präsident Donald Trump, sorgt für einen einmaligen Einsatz von Polizei, Militär und anderen Sicherheitsbehörden. Nach Angaben des Vatikans haben sich bislang 130 Delegationen aus aller Welt für die Trauerfeier angekündigt. Aus Deutschland nehmen unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sowie der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) teil.

Grossbildschirme, mobile Toiletten und Sanitäter

Die Vorbereitungen auf die Trauerfeier und anschliessende Bestattung an sich folgen althergebrachten, strengen Regeln. Am Freitagabend wird zunächst der seit Mittwoch im Petersdom aufgestellte offene Sarg des toten Papstes geschlossen. Am Samstagmorgen wird dieser dann auf den Vorplatz des Doms gebracht. Dort findet anschliessend die öffentliche Trauermesse statt.

Auf der zum Vatikan führenden Via della Conciliazione wurden bereits grosse Monitore aufgebaut, damit auch Menschen weit ab die Trauerfeier beobachten können. Mobile Toiletten, Krankenwagen samt zahlreichen in der ganzen Gegend verteilten Sanitätern und Fahrzeuge des Zivilschutzes stehen parat.

Was die Planungen zusätzlich erschwert ist, dass der Leichnam von Franziskus nach der Trauerfeier auf dem Petersplatz einmal quer durch die Innenstadt zur Basilika Santa Maria Maggiore in der Nähe des römischen Hauptbahnhofs Termini gefahren wird, wo dann die Beisetzung erfolgt. Die Behörden rechnen mit zigtausenden Menschen am Rand der sechs Kilometer langen Strecke.

Neue Details zu Papst-Grab enthüllt

Der Vatikan gab indes weitere Details zur Gestaltung des Papst-Grabes in der Marienkirche bekannt. Franziskus verfügte bereits in seinem Testament, dass das Grab schlicht sein soll. Der Heilige Stuhl veröffentlichte eine Bildmontage des Grabs: Die Platte besteht aus weissem Marmor und gemäss dem Wunsch des Papstes trägt sie die Inschrift «Franciscus» in Grossbuchstaben. Darüber ist eine Nachbildung seines silberfarbenen Brustkreuzes (Pektorale) angebracht.

Am Vortag der Trauerfeier können Gläubige und Besucher jedoch ein letztes Mal am offenen Sarg des toten Papstes Abschied nehmen. Der Petersdom öffnet um 7.00 Uhr und schliesst um 19.00 Uhr. Mehr als 90'000 Menschen erwiesen Franziskus seit der Aufbahrung am Mittwochvormittag die letzte Ehre.

Beratungen über kommendes Konklave

Indes beraten die bereits in Rom versammelten Kardinäle über die Vorbereitungen auf das Konklave zur Wahl eines Franziskus-Nachfolgers. Seit Dienstag treffen sie sich täglich zur sogenannten Generalkongregation. Offizielle Details dazu verkündete der Vatikan bislang nicht. Da aber immer mehr Kirchenmänner in diesen Tagen in Rom ankommen, ist davon auszugehen, dass bereits Vorabsprachen im Hinblick auf ein Konklave stattfinden.

Am Tag der Trauerfeier sowie am Sonntag werden die Versammlungen jedoch ausgesetzt. Danach dürften die Vorbereitungen auf das Konklave konkreter werden. Es wird damit gerechnet, dass es Anfang Mai werden könnte, bis sich die wahlberechtigten Kardinäle in die Sixtinische Kapelle zurückziehen.

Kommentare

User #3247 (nicht angemeldet)

Wann wird der Teufel nun begraben ?

User #4275 (nicht angemeldet)

Was ist da in die Leute gefahren? Eine absolut nicht nachvollziehbare Hysterie.

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