So verbreitet ist Kokain in Schweizer Fussball- und Hockeystadien!
Eine investigative Recherche in den Schweizer Sportstätten führt zu schockierenden Ergebnissen: In den Fan-Kurven ist Drogenkonsum an der Tagesordnung.
Das Wichtigste in Kürze
- In den Schweizer Sportstätten wird offenbar intensiv Kokain konsumiert.
- Das ergibt eine Undercover-Recherche des «Blick».
- In fünf Fussball-Stadien und fünf Eishallen wird beim Test Kokain nachgewiesen.
Für manche Fans ist der «Rausch» bei einem Fussball- oder Hockey-Match offenbar nicht genug. Das nicht nur Alkohol konsumiert wird, sondern auch harte Drogen wie Kokain oder Pillen, ist nicht neu und weiss man seit Jahren.
Erstmals wird dies jetzt fundiert belegt. Das weisse Pulver liegt überall in den Stadien rum. Vor allem auf den Toiletten.
Wie eine aufwändige Recherche von «Blick TV» zeigt, wird in den Schweizer Fan-Kurven noch viel intensiver Kokain konsumiert als bisher angenommen.
Eine Undercover-Untersuchung in zehn Sportstätten aus Super League und National League fördert dabei Schockierendes zutage. Ob beim FCB im Joggeli, beim Zürcher Derby im Letzigrund oder bei YB im Wankdorf: Das weisse Pulver ist allgegenwärtig.
Kokain-Konsum in allen Stadien festgestellt
Bei insgesamt 40 Tests in fünf verschiedenen Stadien der Super League wird in allen Fällen Kokain nachgewiesen. Besonders prekär: Beim Hochrisikospiel zwischen FCZ und GC ist Alkohol verboten. Trotzdem stapeln sich auf den WCs die Bierdosen – und Koks-Rückstände.
Ähnlich ist die Lage auch in den Eishallen: In fünf Stadien der National League wird auf Kokain-Rückstande getestet. Bei EVZ, ZSC, SCB, Lausanne und Fribourg-Gottéron sind die Tests mehrheitlich positiv. 30 von 40 Proben weisen Kokain auf.
Kritik gibt es an den Behörden und den Vereinen: Die Eingangskontrollen – für die Recherche undercover gefilmt – sind lasch. Eine Antwort auf eine schriftliche Anfrage gibt es nur von YB – der Rest schweigt.
Vereine schweigen zum Drogen-Thema
Und auch die Berner halten sich in ihrer Reaktion bedeckt. «Bei Menschenansammlungen dieser Grösse ist es nicht zu vermeiden, dass sich einige nicht an die Regeln halten.» Ein «offener Drogenkonsum» sei den Bernern aber nicht bekannt.
Eine Absage gibt es von den fünf Eishockeyclubs. Drogenkonsum sei «ein gesellschaftliches Problem», heisst es in den – identischen – Stellungnahmen. Die Verantwortung könne man da nicht den Clubs zuschieben.