Super League: Fan-Szenen wehren sich gegen Kollektivstrafen
Die Fans in der Super League und Challenge League wehren sich gegen Kollektivstrafen: Am Wochenende bleiben die Kurven für 15 Minuten leer.
Das Wichtigste in Kürze
- Vorfälle aus der letzten Saison haben Konsequenzen für den FC Luzern und den FCSG.
- Die beiden Teams tragen ihre Direktbegegnungen vor leeren Gästesektoren aus.
- Gegen solche Kollektivstrafen wehren sich jetzt die aktiven Fanszenen der Schweizer Clubs.
In der Super League wird es am kommenden Spieltag leiser als gewohnt – zumindest in der Startviertelstunde. Denn: Die Fanszenen der beiden höchsten Schweizer Ligen werden mit einer gemeinsamen Aktion gegen Kollektivstrafen demonstrieren. In den ersten 15 Minuten bleiben die Fankurven überall leer.
Auslöser für den Protest ist das Urteil nach dem Spiel zwischen dem FC Luzern und dem FCSG Ende letzter Saison. Damals kam es ausserhalb des Stadions zu Scharmützeln. Als Strafe spielen die beiden Clubs in dieser Saison vor leeren Gästesektoren gegeneinander. Für die aktiven Fanszenen eine unverhältnismässige Kollektivstrafe, gegen die man ein Zeichen setzen wolle.
In einem gemeinsamen Statement halten die Ultras fest, dass seit der Wiedereröffnung der Stadien nach der Pandemie die «Repressionsschraube» angezogen werde. «Hardliner aus der Sicherheitspolitik nutzen die Gunst der Stunde für sich», schreiben die Fans in ihrem Statement.
«Man sucht ohne Not die Konfrontation mit den Fans»
«Es sind Kollektivstrafen gegen alle Fans der beiden Vereine. Ungeachtet dessen, wo sie an jenem Abend überhaupt waren oder was sie tatsächlich taten. Alle werden gleichermassen bestraft.» Man suche ohne Not die Konfrontation mit den Fans, der Vorgang stelle eine Eskalation der Behörden dar.
Für die Fanszenen ist klar: Wenn statt dem Dialog die Repression gefördert werde, setze man eine Eskalationsspirale in Gang. Und das führe in eine Sackgasse. Mit der gemeinsamen Initiative am kommenden Wochenende wolle man ein Zeichen setzen. «Verein und die Liga sollen sich nicht auf den Irrweg einlassen, welchen politische Hardliner vorzugeben versuchen.»
Gezeichnet haben die Mitteilung folgende Fanszenen:
Szene Aarau, Canton Baden, Muttenzerkurve Basel, Ostkurve Bern, KOP SUD LAUSANNE, CURVA NORD FC LUGANO 1908, USL (Luzern), Tribune Neuch'. Bierkurve Schaffhausen, Gradin Nord (Sion), Espenblock St. Gallen, Block Süd (Thun). Sektion Nord Vaduz, Sektor D Wil, Bierkurve Winterthur, Kop 14 (Yverdon), Zürcher Südkurve, Sektor IV GC Züri