Super League: So spannend wird der Quali-Endspurt
In der Super League kann dank der Nati-Pause kurz durchgeschnauft werden. Doch dann wartet der spannende Endspurt um die «Championship Group».

Das Wichtigste in Kürze
- Neun Punkte liegen in der Super League zwischen Platz 1 und Platz 8.
- Nur noch fünf Runden stehen vor der Liga-Teilung auf dem Programm.
- Wer schafft es in die «Championship Group»? Und wer setzt sich vielleicht sogar ab?
Die Frage «Will denn keiner Meister werden?» passte selten so gut zur Super League, wie in dieser Saison. 28 Runden sind gespielt, zwischen Platz 1 und 8 liegen nur gerade neun Punkte.

Blickt man auf die letzten Wochen, ist nicht nur die Meisterfrage komplett offen. Auch die Zusammensetzung der Top 6, die nach der 33. Runde die «Championship Group» bilden, ist alles andere als fix. Darum ist es Zeit für ein paar Zahlen – und eine grosse Übersicht.
Servette (1.)
Fünf Siege reiht Servette zuletzt aneinander und hätte mit einem Dreier gegen Yverdon die Leaderposition ausbauen können.
Doch wie so oft in dieser Saison patzt der amtierende Tabellenführer. Nach dem 2:3 bleibt das Häberli-Team zwar vorne, hat nach dem Dämpfer aber ein happiges Restprogramm vor der Brust.

Die nächsten 5 Spiele: Lugano (a), YB (h), FCSG (a), Sion (a), Luzern (h)
Ausblick: Nur YB hat in diesem Kalenderjahr mehr Punkte geholt als Servette. Das Restprogramm vor der Liga-Teilung ist aber happig: Vier von fünf Gegnern sind ebenfalls im Rennen um die Top 6.

Schlüsselfigur: Routinier Miroslav Stevanovic hat angekündigt, seine Karriere bei Servette zu beenden. Und nach einer «Herbst-Winter-Baisse» blüht der 34-Jährige zuletzt wieder auf.
Neun Tore und acht Assists sammelt er bereits. Auffällig: Scort Stevanovic, verliert Servette nicht.
FC Basel (2.)
Auf dem Papier ist die Heimniederlage gegen YB kein Beinbruch: Servette verliert ebenfalls, der FCB bleibt Zweiter und steht in der Jahrestabelle weiter auf Rang 3. Die Formtabelle sollte den Bebbi aber Sorgen bereiten: Von den letzten sechs Spielen gewinnt der FCB nur eines.

Ausblick: Das Restprogramm spricht für den FC Basel. Mit Winterthur, GC und Yverdon trifft das Celestini-Team noch auf die drei Keller-Clubs – Lugano muss zudem nach Basel reisen. Der grösste Prüfstein: Der Klassiker im Letzigrund gegen den FCB Mitte April.

Schlüsselfigur: Natürlich Xherdan Shaqiri! Mit dem 33-jährigen Rückkehrer steht und fällt das Spiel des FC Basels. Neun Tore und 12 Assists stehen nach 24 Liga-Einsätzen zu Buche.
Die grösste Stärke der Basler ist aber zugleich auch eine Schwäche: Kein Team ist so abhängig von einem Einzelspieler, wie der FCB von Shaqiri.
FC Lugano (3.)
Die Tessiner haben eine schwierige Phase hinter sich: Lugano blamiert sich im Cup gegen Drittligist Biel, fliegt gegen Celje aus der Conference League. Und in der Liga setzt es drei Pleiten in Serie. Wird der 2:1-Heimsieg über Winterthur jetzt zum Befreiungsschlag?

Ausblick: Abgesehen von Yverdon trifft Lugano nur auf Teams, die im Rennen um die Top 6 dabei sind. Mit Servette und Basel wartet gar das Führungsduo der Liga auf die Tessiner. Immerhin: gegen den FCB hat das Team von Trainer Mattia Croci-Torti in dieser Saison vier Punkte aus zwei Spielen geholt.

Schlüsselfigur: Nein, es ist nicht Captain Renato Steffen. Die Luganesi müssen sich auf Georgios Koutsias verlassen können. Statt eines gestandenen Torjägers holen die Tessiner im Winter «nur» den 21-jährigen Griechen von Partnerclub Chicago.
Dieser zeigt aber mit je einer Doublette gegen Celje und Winterthur eine aufsteigende Tendenz.
FC Luzern (4.)
Die «jungen Wilden» aus der Innerschweiz halten sich hartnäckig in der oberen Tabellenhälfte. Die Tendenz zeigt zuletzt aber etwas südwärts: In den letzten fünf Spielen gelingt nur ein Sieg.
Dafür beweist das Team von Mario Frick regelmässig Moral und kommt in der Schlussphase zu punkten. Eindrücklich: Würden die Spiele nur von Minute 76 bis zum Abpfiff gewertet werden, wäre der FCL mit sieben Punkten Vorsprung Leader.

Ausblick: Kein einfaches Restprogramm für die Innerschweizer. Einerseits müssen sie dreimal auswärts ran. Andererseits treffen sie mit Servette, YB und Lausanne auf drei Teams, gegen die in dieser Saison noch kein Sieg gelang.

Schlüsselfigur: Beim FC Luzern hängt vieles an Captain Pius Dorn oder Donat Rrudhani. Doch entscheidender ist die Arbeit von Trainer Mario Frick.
Dem 50-jährigen Liechtensteiner ist es gelungen, ein starkes junges Team zu formen. Doch Frick muss seinem FCL unbedingt einimpfen, nicht ständig in Rückstand zu geraten. Auch wenn die Moral intakt ist: Die Aufholjagden gehen an die Substanz.
YB (5.)
Mit dem Auswärtssieg im Joggeli meldet sich YB im Rennen um den Meistertitel an. Dank des Dreiers übernehmen die Berner die Führung in der Jahrestabelle. Der Rückstand auf Leader Servette beträgt neu nur noch fünf Punkte.
Will YB ganz vorne angreifen, müssen sie aber ihre Auswärtsschwäche ablegen: In dieser Tabelle belegt das Contini-Team nur Platz 8.

Ausblick: Für YB spricht die Tatsache, dass man in den letzten fünf Runden dreimal zu Hause antritt. Auswärts wird vor allem die Partie bei Leader Servette zum «Pièce de Resistance»: In Genf bekundet YB oftmals Mühe, so auch beim 1:3 Anfang Saison.

Schlüsselfigur: Rückkehrer Christian Fassnacht schiesst den FCB ab, Chris Bedia ist bereits zweitbester Torschütze bei YB. Und Marvin Keller glänzt als neue Nummer 1.
Doch der wichtigste Baustein im Team von Giorgio Contini ist Rayan Raveloson. Der 28-jährige Madagasse ist der Chef im YB-Zentrum, der lange gefehlt hat. Raveloson gewinnt die meisten Zweikämpfe ohne Foul, hat eine starke Übersicht, ist so gut wie immer anspielbar. Und dazu auch noch abschlussstark.
FC Zürich (6.)
Mit dem Heimsieg über den FCL reagiert das Moniz-Team auf die Pleite gegen Servette. Wie bei den meisten Teams in der Super League fehlt es den Zürchern an Konstanz. Auch wenn drei der letzten vier Partien gewonnen werden konnten. Zudem wiegt der Ausfall von Stürmer Juan José Perea schwer.

Ausblick: Gegen GC und Lausanne kann der FCZ nach der Natipause zweimal im Letzigrund antreten. Danach wartet das Kantonsderby gegen Winterthur. In diesen Partien muss sich das Moniz-Team im Kampf um die Top 6 ein Polster erarbeiten. Denn der Abschluss der Quali-Phase wird mit dem FCB und YB happig.

Schlüsselfigur: Natürlich hat Neuzugang Steven Zuber bei den Zürchern voll eingeschlagen. Doch beim FCZ sind besonders Captain Yanick Brecher und Abwehrchef Mariano Gomez gefordert.
Ricardo Moniz setzt in der Abwehr mit Junior Ligue oder Samuel Ballet auf talentierte Spieler, die aber nicht als Verteidiger ausgebildet wurden. Dazu kommt der junge Daniel Denoon. Diese Spieler brauchen Führung und Unterstützung – die Aufgabe von Brecher und Gomez.
Lausanne (7.)
Vor dem Jahreswechsel ist Lausanne das Team der Stunde, seither zeigt die Tendenz des Magnin-Teams nach unten. Trotz des Sieges in St.Gallen belegt Lausanne in der Jahrestabelle nur Platz 10 und fällt damit aus den Top 6 raus.

Die nächsten 5 Spiele: Luzern (h), FCZ (a), Sion (h), Winterthur (a), Lugano (h)
Ausblick: Im Rennen um die Top 6 dürfte viel davon abhängen, wie die Waadtländer nach der Nati-Pause aus den Startlöchern kommen: Mit dem FCL und dem FCZ warten zwei schwierige Aufgaben, ehe mit Sion und Winterthur zwei machbare Hürden warten.

Schlüsselfigur: Alvyn Sanches wird für seine starken Leistungen von Murat Yakin mit einem Nati-Aufgebot belohnt. Die letzten Wochen zeigen aber: Auch der 22-Jährige zieht mal schlechtere Tage ein.
Dafür ist es kein Wunder, kehrt Lausanne direkt bei der Rückkehr von Goalie Karlo Letica zum Siegen zurück. Der Kroate fehlte zuletzt wegen eines Vertrags-Zoff – ist für die Waadtländer im Rennen um die Top 6 aber unverzichtbar.
FC St.Gallen (8.)
Bei den Espen will einfach keine Konstanz einkehren. Auf ein 0:4 in Winterthur folgt ein 3:1 gegen GC – doch am Wochenende taucht das Maassen-Team zu Hause gegen Lausanne. Die Espen belegen sowohl in der Gesamt-, wie auch in der Jahrestabelle Platz 8.

Ausblick: Das Quali-Restprogramm macht den St.Gallern auf den ersten Blick wenig Hoffnung auf die «Championship Group». Nach den schwierigen Auswärtsspielen bei YB und Luzern geht es gegen Servette und Lugano weiter.

Schlüsselfigur: Ob Willem Geubbels neu auf der Seite spielt, oder Jean-Pierre Nsame seinen Rekordtreffer endlich erzielt: Alles nicht so wichtig!
Entscheidend ist, dass Captain und Leitwolf Lukas Görtler nach seiner Verletzung wieder dabei ist. Will der FCSG noch über den Strich, braucht er einen fitten Görtler.
Super League (18.03.2025) | Sp | S | N | U | Tore | Pkt | ||
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1. | ![]() | 28 | 13 | 6 | 9 | 47:39 | 48 | |
2. | ![]() | 28 | 13 | 8 | 7 | 57:31 | 46 | |
3. | ![]() | 28 | 13 | 9 | 6 | 45:40 | 45 | |
4. | ![]() | 28 | 12 | 8 | 8 | 49:44 | 44 | |
5. | ![]() | 28 | 12 | 9 | 7 | 44:35 | 43 | |
6. | ![]() | 28 | 12 | 10 | 6 | 39:39 | 42 | |
7. | ![]() | 28 | 11 | 10 | 7 | 45:37 | 40 | |
8. | ![]() | 28 | 10 | 9 | 9 | 42:40 | 39 | |
9. | ![]() | 28 | 9 | 12 | 7 | 38:44 | 34 | |
10. | ![]() | 28 | 8 | 13 | 7 | 30:46 | 31 | |
11. | ![]() | 28 | 5 | 11 | 12 | 28:39 | 27 | |
12. | ![]() | 28 | 5 | 18 | 5 | 28:58 | 20 |
Super League (18.03.2025) | Sp | Pkt | ||
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1. | ![]() | 28 | 48 | |
2. | ![]() | 28 | 46 | |
3. | ![]() | 28 | 45 | |
4. | ![]() | 28 | 44 | |
5. | ![]() | 28 | 43 | |
6. | ![]() | 28 | 42 | |
7. | ![]() | 28 | 40 | |
8. | ![]() | 28 | 39 | |
9. | ![]() | 28 | 34 | |
10. | ![]() | 28 | 31 | |
11. | ![]() | 28 | 27 | |
12. | ![]() | 28 | 20 |