Super League: Yverdon sucht Ausweichstadion – Sion-CC plant Klage

Christoph Böhlen
Christoph Böhlen

Bern,

Auf dem Papier steht das Teilnehmerfeld der Super League für die kommende Saison. Doch in welchem Stadion spielt Yverdon? Und welche Klagen plant Sion-Boss CC?

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Noch ist das Stade Municipal von Yverdon nicht tauglich für die Super League. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Hat die Lizenzkommission im Fall Yverdon geschlampt?
  • Das Gremium hat den Waadtländern die Lizenz trotz fehlendem Ausweichstadion erteilt.
  • Der Club muss jetzt nachbessern, Sion-Boss Christian Constantin will klagen.

Sportlich feiert Yverdon-Sport schon Ende Mai den Aufstieg. Das Team von Trainer Marco Schällibaum holt sich die Meisterschaft in der Challenge League. Und kehrt nach 17 Jahren in die Super League zurück. Doch wo bestreiten die Waadtländer ihre ersten Saisonspiele?

Denn: Die Flutlicht-Anlage im Stade Municipal genügt den Ansprüchen im Oberhaus nicht und muss aufgerüstet werden. Das dauert bis Mitte September – die neue Saison startet aber schon Ende Juli. Bei den Lizenzunterlagen hat Yverdon deshalb das Tourbillon in Sion als Ausweichstadion angegeben.

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Yverdon darf in der Super League erst im Municipal spielen, wenn die Lichtanlage nachgebessert wurde. - keystone

Hier hat aber der Walliser Staatsrat Frédéric Favre interveniert. Man sei darüber nicht informiert gewesen und habe nie eine Bewilligung dafür erteilt. Zudem werde man auch die entstehenden Sicherheitskosten nicht übernehmen. Dumm nur: Die Lizenzkommission der SFL hat den Waadtländern die Lizenz für die kommende Saison aufgrund dieser Angaben erteilt.

Neuer Entscheid soll nächste Woche fallen

Darum hat sich die Kommission jetzt offenbar erneut in Yverdon gemeldet und fordert neue Unterlagen ein. Anfang nächste Woche soll dann der neue Entscheid gefällt werden, sagt SFL-CEO Claudius Schäfer bei «blue».

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Im Tourbillon in Sion wird Yverdon nicht spielen dürfen. - keystone

Längst laufen von Seiten der Waadtländern Abklärungen, in welches Stadion man ausweichen könnte. Zunächst war von der Bieler Tissot-Arena die Rede, später vom Berner Wankdorf. Und laut «24heures» ist jetzt die Lausanner Tuilière in der Favoritenrolle. Stimmen hier die Rahmenbedingungen, könnte Yverdons Lizenz wohl erneut erteilt werden.

Rechnen Sie damit, dass Yverdon seine Lizenz behalten darf?

Pikant: Die Lizenzkommission agiert derzeit in veränderter Zusammensetzung. Der Präsident des Gremiums wurde wegen Urkundenfälschung verurteilt und trat deswegen in den Ausstand. Auch wenn das Urteil noch nicht rechtskräftig ist, wirft der Fall kein gutes Licht auf die Kommission.

Was macht Absteiger Sion jetzt?

Wer sich ebenfalls über die Vorgänge bei der Lizenzerteilung für Yverdon ärgert, ist Sion-Präsident Christian Constantin. Der kündigte schon vor dem Barrage-Rückspiel gegen Lausanne-Ouchy (2:4) an, rechtliche Schritte einzuleiten.

«Ich werde die Liga im Fall Yverdon nicht einfach so davon kommen lassen», droht «CC». Die Waadtländer hätten versucht, ohne Stadion-Bewilligung durchzukommen. Und auch die Lizenzkommission habe in diesem Fall versagt. «Wir dürfen Liga und Yverdon auf keinen Fall damit durchkommen lassen.»

Christian Constantin
Christian Constantin ist am Dienstag mit seinem FC Sion abgestiegen. - keystone

Nach dem Abstieg aus der Super League am Dienstag hat sich Constantin offenbar ein wenig beruhigt. Dem «Blick» sagt er, dass er den neuen Entscheid der Lizenzkommission abwarten werde. Wenn Yverdon die Lizenz nicht entzogen werde, will er beim Zivilgericht auf Schadenersatz klagen.

Ob Sion nächste Saison also definitiv in der Challenge League spielen wird? Zumindest scheint Christian Constantin das Schicksal seine Clubs akzeptiert zu haben. Er kokettiert schon länger damit, sich im nächsten Jahr zurückziehen zu wollen.

«Vielleicht ist es besser so», sagt er beim «Blick». So koste ihn das Ganze in seinem letzten Jahr weniger. Ob «CC» sich aber wirklich geschlagen gibt? Schwer vorstellbar.

Kommentare

User #1073 (nicht angemeldet)

Besser das Geld in anständige Schiris investieren als in neue unnütze Modelle.

User #1073 (nicht angemeldet)

Jedes Erfolgsmodell muss zunichte gemacht werden, damit der Verband nachher sagen kann es braucht in...

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Frédéric Favre

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