Wieder einmal sorgte der Videobeweis in der Fussball-Bundesliga für Gesprächsstoff. Insbesondere auf Schalke wurde es nach dem Handelfmeter von Jovic in der neunten Minute der Nachspielzeit hitzig. Eine Fehlentscheidung gab es aber vorher.
Schiedsrichter Sascha Stegemann (l) hat auf Elfmeter entschieden. Schalkes Daniel Caliguri versucht noch zu diskutieren. Foto: Ina Fassbender/dpa
Schiedsrichter Sascha Stegemann (l) hat auf Elfmeter entschieden. Schalkes Daniel Caliguri versucht noch zu diskutieren. Foto: Ina Fassbender/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Videobeweis macht's möglich.
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Der verwandelte Handelfmeter von Luka Jovic in der neunten Minute der Nachspielzeit führte zum 2:1-Sieg von Eintracht Frankfurt bei Schalke 04

Es war der späteste Strafstoss in der Fussball-Bundesliga seit Einführung der detaillierten Datenerfassung 2004/05, wie der Datendienstleiter Opta twitterte. Ein Elfmeter, der hitzige Debatten auslöste. Schalke-Coach Huub Stevens war ausser sich. Würde er die Szene kommentieren, «kannst du bestraft werden», meinte der 65-Jährige.

Auch Daniel Caligiuri hatte kein Verständnis. Er meinte, dass er vorher geschubst worden sei und anschliessend der Ball von der Schulter an seine Hand abgeprallt sei. Schiedsrichter Sascha Stegemann schaute sich die Bilder in der Review Area an und entschied schliesslich auf Strafstoss. Eine richtige Entscheidung, wie Ex-FIFA-Schiedsrichter Markus Merk als Sky-Experte meinte.

Merk monierte vielmehr eine andere Szene, wo Stegemann daneben lag. Nach einer halben Stunde wurde Frankfurts Ante Rebic von Jeffrey Bruma recht deutlich im Strafraum gestoppt. Stegemann schaute sich die Bilder an, verzichtete aber trotzdem auf einen Elfmeter. «Ich weiss nicht, welche Bilder er gesehen hat», sagte Merk.

Ärger gab es auch in Leverkusen, speziell der Handelfmeter zum Leipziger 3:2 wurde stark diskutiert. Mitchell Weiser bekam den Ball in der Drehung unglücklich an die Hand, Schiedsrichter Tobias Welz entschied nach Studium der Videobilder auf Strafstoss. «Ich hätte nie Elfmeter gegeben», sagte sogar Leipzigs Trainer Ralf Rangnick und Weiser war fassungslos: «Das kann ich nicht begreifen.» Die Aberkennung des vermeintlichen Treffers zum Leverkusener 3:1 durch Leon Bailey per Video-Entscheid war dagegen völlig richtig.

Für Diskussionsstoff sorgte der Videobeweis auch in Stuttgart, wo Markus Weinzierl beinahe gesundheitliche Probleme bekam. «Wenn du in so einer Situation verantwortlich bist für eine Mannschaft, dann hast du zwei Herzinfarkte», sagte der Coach nach dem 1:1 gegen den 1. FC Nürnberg. Sein Verteidiger Ozan Kabak hatte in der 75. Minute für den Endstand gesorgt. Allerdings dauerte es danach über zwei Minuten, bis der Videoschiedsrichter in Köln den Treffer wegen einer möglichen Abseitsstellung von VfB-Angreifer Anastasios Donis für gültig befand.

Die Deutsche Fussball Liga (DFL) stellte anschliessend klar, dass es «keine technischen Probleme bei der Kalibrierung und Bereitstellung der Abseitslinie» gab. «Der Video-Assistent hat zur Entscheidungsfindung die Abseitslinie ohne Einschränkung nutzen können», schrieb die DFL auf Twitter.

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