Xherdan Shaqiri: Sein Nati-Problem ist nur die verletzte Eitelkeit
Das Wichtigste in Kürze
- Am Donnerstag (20.45 Uhr) spielt die Nati in der EM-Quali in Irland.
- Nati-Star Xherdan Shaqiri gibt der Nati einen Korb.
Die Schweizer Fussball-Nati steht vor einem kapitalen Spiel. Verliert man in Irland, beträgt der Rückstand in der EM-Quali bereits neun Punkte (bei zwei Spielen weniger). In Dublin gilt also: Verlieren verboten!
Freiwillig abgesagt hat Nati-Star Xherdan Shaqiri (27). Was ist los? Hat Shaq keine Lust auf die Nati? Nein, Shaq ist beleidigt und in seiner Eitelkeit gekränkt – und das hat seine guten Gründe.
Verstehen Sie Shaqiris Gründe für die Nati-Absage?
Die fehlende Beziehung zu Vladimir Petkovic
Stars wie Shaqiri sind hochsensibel, sie wollen gestreichelt und gehätschelt werden. Das ist in der Nati nicht der Fall. Die Kommunikation zwischen Trainer Petkovic und den Spielern ist schwach. Das weiss die Öffentlichkeit nicht erst seit dem Fall Behrami.
Dass Petko Shaq ein «langes SMS» geschrieben hat, spricht Bände. Der Nati-Trainer weicht so möglichen Konfrontationen bewusst aus. Er bespricht mit seinen Spielern nur das Nötigste, schreibt lieber SMS.
Petkovic sagte gestern: «Die Beziehung zu Xherdan Shaqiri ist okay. Es könnte aber besser sein.» Die Frage sei erlaubt: Warum schafft es der Nati-Trainer nicht, mit seinen wichtigsten Spielern mindestens ein gutes Verhältnis aufzubauen? Ist das für einen ausgebildeten Sozialarbeiter so schwierig?
Xhaka schnappt Shaq das Captain-Amt weg
Wenn es um die Hierarchie geht, denke und funktioniere Shaq nach dem Leistungsprinzip. Er zählt für sich Titel, Tore und Follower auf Instagram zusammen, erstellt eine Milchbüechli-Rechnung. Und er gewinnt. Umso erstaunlicher für ihn, dass nicht er, sondern Granit Xhaka Nati-Captain geworden ist.
Auch bei der Captainwahl wird nicht gesprochen, sondern Shaq vor vollendete Tatsachen gestellt. Damit fällt der Starspieler in der Nati-Hierarchie automatisch hinter Xhaka, Sommer und mittlerweile auch Akanji zurück. Das kränkt.
Bei der ganzen Geschichte gibt es nur Verlierer. Petkovic, der aus dem Fall Behrami scheinbar wenig gelernt hat. Und Xherdan Shaqiri, der sich durch gute Nati-Leistungen bei Liverpool hätte aufdrängen können.
Umso mehr, weil am Donnerstag zahlreiche Spieler aus der Premier League mittun und die Partie so zum Schaufenster wird. Die Reds hätte einen Spieler mit Spielpraxis zurückgekriegt.