YB: FCSG-Görtler tobt nach Penalty-Entscheid für die Berner
Leader YB kehrt gegen Verfolger St.Gallen auf die Siegesstrasse zurück. Zu reden gibt beim 5:1-Heimsieg der Berner ein umstrittener Penalty-Entscheid.
Das Wichtigste in Kürze
- Der FC St.Gallen wird gegen YB für eine mutige Leistung schlecht belohnt.
- Die Berner gewinnen zuhause dank eindrücklicher Effizienz mit 5:1.
- FCSG-Captain Lukas Görlter hadert nach dem Spiel mit dem Schiri.
YB zieht der Konkurrenz in der Super League davon. Die Berner besiegen den FC St.Gallen zuhause gleich mit 5:1. Die Vorentscheidung fällt in der zweiten Halbzeit nach einem umstrittenen VAR-Penalty.
Görtler tobt wegen Elfmeter
FCSG-Captain Lukas Görtler ist nach der Partie sichtlich frustriert über den Entscheid. Im Interview mit «blue Sport» redet sich der Deutsche regelrecht in Rage.
«Wir kriegen zwei Elfmeter aus eigenem Ballbesitz, das hat es wohl noch nie gegeben im Fussball. Und da müssen wir schon drüber diskutieren», so Görtler.
Der Ball springe auf dem «Scheiss-Kunstrasen» schneller auf, als auf einem normalen Platz, führt er aus. «Dann springt er mir an die Hand, 50 Zentimeter vor der Auslinie. Der Gegner kriegt einen Eckball, kein Mensch weiss, was los ist und dann gibt es Elfmeter.»
«Das ist doch ein Wahnsinn»
Es seien sogar Spieler von YB zu ihm gekommen und hätten ihm gesagt, der Entscheid sei ein Witz. «Das ist genau das gleiche wie schon vor zwei Wochen gegen Basel. Das ist doch ein Wahnsinn», hadert der Mittelfeldspieler.
Man müsse darüber reden, ob die Regel verändert wird, wenn sich der Schiri immer dahinter verstecken würde, fordert Görtler. «Das ist eine normale Armbewegung. Der Ball springt auf, es ist keine Absicht, es ist keine kontrollierte Bewegung zum Ball von mir.»
Fulminanter Beginn von St.Gallen
Die Gäste beginnen gegen die Young Boys wie die Feuerwehr. Bereits nach wenigen Sekunden zwingt Guillemenot YB-Schlussmann Racioppi zu einer Glanzparade. Keine Minute später zappelt der Ball im Netz. Görtler (3') steht nach einem Eckball richtig und drückt die Kugel zum 1:0 für die Espen über die Linie.
YB wirkt geschockt – und wird beinahe ein zweites Mal eiskalt erwischt. Maglica köpfelt das Leder nach acht Minuten an die Querlatte. Das Pressing der St.Galler geht voll auf.
Doppelschlag nach Startfurioso
Nach dem fulminanten Start der Ostschweizer gelingt es YB, die Kontrolle über das Spiel zurückzugewinnen. Der Leader schlägt nach dem frühen Rückstand mit einem Doppelschlag zurück.
Zuerst markiert Itten (12') nach schöner Vorarbeit von Sturm-Kollege Monteiro den Ausgleich. Wenig später trifft Imeri (17') auf Flanke von Fassnacht per Volley zum 2:1. Die Zuschauer kommen beim Spitzenspiel der Runde voll auf ihre Kosten.
Bis zur Pause fallen keine weiteren Tore, allerdings ist St.Gallen in dieser Phase dem Ausgleich näher, als YB dem 3:1. Nach 41 Minuten hat das Heimteam erneut Glück – Vallcis Kopfball landet an der Torumrandung.
VAR-Penalty sorgt für Vorentscheidung
Kurz nach Wiederbeginn haben die Young Boys die grosse Chance, die Führung auszubauen. FCSG-Goalie Zigi ist gegen Monteiro bereits geschlagen, Verteidiger Stillhart klärt jedoch auf der Linie.
Wenig später meldet sich der VAR – der Ball springt im Sechzehner an die Hand von Görtler. Schiri Schnyder entscheidet nach Konsultation der Bilder auf Penalty für YB. Itten (54') verwandelt mit etwas Dusel zum 3:1.
Durch diesen Gegentreffer ist bei den Gästen die Luft draussen. Keine zehn Minuten vergehen, ehe Fassnacht (64') das vierte Berner Tor erzielt. Kurz darauf verwandelt Rieder (67') einen weiteren Elfmeter zum 5:1. Dabei bleibt es bis zum Schluss.
St.Galler Wankdorf-Fluch hält an
Durch den Sieg baut YB den Vorsprung in der Tabelle aus. Mittlerweile liegt die Wicky-Elf 16 Punkte voraus. Weiter geht es am nächsten Samstag (20.30 Uhr) mit einem weiteren Heimspiel gegen Lugano.
Auf der anderen Seite verpasst es der FCSG, den zweiten Platz zu erobern. Die Espen konnten seit März 2005 nicht im Wankdorf gewinnen. Für St.Gallen geht es am nächsten Sonntag gegen Luzern weiter.