YB-Legende Marco Wölfli verabschiedet sich mit einem Sieg
Für YB-Legende Marco Wölfli war der gestrige Abend im Wankdorf ganz speziell: Der Torhüter absolvierte nach 20 Jahren sein letztes Super-League-Spiel.
Das Wichtigste in Kürze
- YB-Legende Marco Wölfli hatte gestern in Bern seinen letzten Einsatz als Fussballprofi.
- Der 37-Jährige spricht im Interview von einem «emotionalen» Tag.
Die 77. Minute zwischen YB und dem FC St.Gallen (3:1) ist gerade angelaufen. Dario Marzino steht an der Seitenlinie parat. Marco Wölfli hört den Pfiff und macht sich auf zu seinem Team-Kollegen.
Auf dem Weg wird der fast 38-Jährige wieder und wieder von seinen Mitspielern in die Arme genommen. Er strahlt übers ganze Gesicht, klatscht und schaut hoch zur Tribüne.
Dort erheben sich die wenigen anwesenden Zuschauer im Wankdorf von ihren Plätzen. Sie geben Wölfli die verdiente Standing Ovation. Auf einem Plakat steht schlicht und einfach «Merci Wolf».
Es ist ein Moment für Fussball-Romantiker: Marco Wölfli verlässt nach 20 Jahren und 462 Pflichtspielen für YB zum letzten Mal das Spielfeld als Profi-Fussballer.
Marco Wölfli: «Sehr emotionaler Tag»
Es sei ein Abschied mit «einem lachenden und einem weinenden Auge», erklärt Wölfli im Interview nach dem Spiel. Er schaut zurück auf einen «sehr emotionalen Tag».
«Zuerst erhielt ich den ganzen Tag über Nachrichten - und plötzlich stehe ich auf dem Platz und schaue nach 60 Minuten nach oben. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich: ‹Ich habe noch 15 Minuten in meiner Profikarriere zu spielen.› Das war schon speziell.»
Speziell ist es für Wölfli auch, seine Karriere als Meister zu beenden. Dafür will sich der Torhüter bei seinen «Jungs» bedanken. «Für einen Fussballer gibt es nichts Schöneres», sagt er.
Und Wölfli hört ja bekanntlich nicht als «einfacher» Meister auf, sondern gleich als Dreifacher! «Das ist natürlich sehr schön», sagt er und schmunzelt.
Marco Wölfli: «Wir wollen unbedingt den Cup holen»
Er freue sich auf das neue Kapitel, erklärt die langjährige Nummer Eins der Young Boys weiter und fügt an: «Ich werde es aber wahrscheinlich erst begreifen, wenn auch der letzte Tag vorüber ist.»
Für Wölfli bleibt zu hoffen, dass dieser letzte Tag nicht schon am Donnerstag kommen wird. Dann kämpft Meister YB nämlich um den Einzug in den Cup-Halbfinal in Luzern.
Wölfli wird dabei nicht zum Einsatz kommen – sofern alles normal läuft. Er wird auf der Bank sitzen, Daumen drücken und darauf hoffen, dass dieser letzte Tag noch etwas weiter in der Zukunft liegt.