YB: Nur Goalie von Ballmoos kann den Meistertitel noch verhindern
Da waren es nur noch zwei. Der FC Basel verabschiedet sich frühzeitig aus dem Meisterrennen. Dieses dürfte aber eher langweilig werden. Ein Kommentar.
Das Wichtigste in Kürze
- Der FCB patzt in Luzern und nimmt sich aus dem Meisterrennen.
- St. Gallen und YB gewinnen ihre Spiele.
- Es wartet ein Mammutprogramm mit zwölf Runden innert sechs Wochen.
Völlig ratlos steht Fabian Frei nach der 1:2-Pleite in Luzern vor der TV-Kamera. «Ich versuche immer zu erklären, woran es happert. Es haben aber gegen den FCL so viele Sachen nicht gestimmt.» Es sei ein Déjà-vu für den FCB-Star.
Es ist auch eine Bankrott-Erklärung nach dem ersten Spiel des Re-Starts! Und es ist auch ein indirekter Pfeil gegen Trainer Marcel Koller. Der Trainer müsste ja eigentlich den Plan kennen.
Fakt ist, dass sich der FC Basel mit acht Punkten Rückstand auf das Leader-Duo St. Gallen und YB bereits jetzt aus dem Meisterrennen genommen hat.
Es ist anzunehmen, dass der Vertrag mit Koller nicht verlängert wird. Den Kronfavoriten für die Nachfolge hat man mit Alex Frei, er trainiert die U21, in den eigenen Reihen. Aber auch FCSG-Coach Peter Zeidler dürfte zum Thema werden. Brisant.
Dichter Spielplan spricht nicht für St. Gallen
Womit wir bei den Ostschweizern wären. Der FCSG verblüfft weiter, zeigt beim 2:1-Auswärtssieg in Sion eine freche Leistung. Mit ihnen ist definitiv zu rechnen.
Es spricht nur eines gegen St. Gallen, nämlich der Spielplan! Innert lediglich sechs (!) Wochen sind gleich zwölf Runden zu absolvieren. Ein Mammutprogramm.
Das wird zwangsläufig zu Verletzung führen und damit die Ostschweizer möglicherweise massiv schwächen. Das FCSG-Kader ist dünn, Ausfälle von Stammspielern könnten nicht kompensiert werden.
Es käme also einem Wunder gleich, könnte der FCSG YB mittelfristig Paroli bieten.
Kaderprobleme kennt der Meister nicht. Beim eher mageren 3:2-Heimsieg gegen den FCZ hat YB den Luxus, Goalgetter Hoarau und Sulejmani einzuwechseln.
Mit seinem linken Zauberfuss ist Sulejmani immer für einen Assist gut. Und auch Hoarau ist brandgefährlich und an Toren beteiligt. Dazu zaubert Nsame zurzeit jeden Blumentopf ins Tor.
Was ist bloss bei YB mit Goalie von Ballmoos los?
YB hat zwei Probleme. Die (zu) vielen Häuptlinge im Team und David von Ballmoos, dem die Coronapause scheinbar nicht gut getan hat.
Dem normalerweise soliden Goalie gelingt das Kunststück, innert zwei Spielen (auch im Test gegen Winterthur) gleich vier Tore zu verschulden.
Von Ballmoos ist gut beraten, seine Flüchtigkeitsfehler abzustellen. Sonst macht er die Meisterschaft spannender, als ihm lieb ist. Soweit sollte es nicht kommen.
In der 36. und letzten Runde muss St. Gallen in Bern antreten. Wetten, dass bis dahin alles längst entschieden ist?