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YB schlägt FCZ dank Nsame-Hattrick bei Corona-Neustart mit 3:2

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Bern,

Der Mann des Abends in Bern heisst Jean-Pierre Nsame. Mit drei Toren beschert der Stürmer YB einen 3:2-Heimsieg gegen den FCZ.

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YB-Torhüter David von Ballmoos im Nau.ch-Interview. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Meister YB kehrt mit einem hart erkämpften 3:2-Heimsieg aus der Corona-Pause zurück.
  • YB muss gegen den FCZ aber einen zweimaligen Rückstand aufholen.

YB-Torhüter David von Ballmoos weiss genau, wem der Sieg gegen den FCZ zu verdanken ist. Mit seinem Dreierpack rettet Jean-Pierre Nsame dem Meister einen Heimsieg – nachdem der Keeper zweimal nicht glänzte. «Er hat sicher einen guten Abend gehabt und ich bin sicher in der Bringschuld. Aber es kommen noch viele Spiele», weiss der Berner Schlussmann.

Am Ende schmerzte wohl vor allem der Patzer beim 1:2 aus Sicht der Hausherren. Da konnte von Ballmoos einen Freistoss aus gut 30 Metern nicht abwehren. Dass der Kameruner in den Schlussminuten zwei Treffer machte, erleichtert da gehörig. Denn den besseren Start vor Geister-Kulisse in Bern erwischen die Zürcher.

FCZ startet im Wankdorf besser

Dass die Tribünen leer sind, gibt den Blick frei auf einen neuen Schriftzug. Gross steht «Wankdorf» auf der Gegentribüne geschrieben, eine Vorschau auf den neuen Stadionnamen. Das Stade de Suisse hat ja bekanntlich nach dieser Saison ausgedient.

YB Wankdorf
Auf der Tribüne prangt bei YB nun der Schriftzug «Wankdorf». - Nau.ch

Auf dem Platz lassen sich die Akteure von der langen Pause nicht beeindrucken. Praktisch mit dem Anpfiff steht Kevin Rüegg frei vor David von Ballmoos. Die Reflex-Rettungstat des YB-Keepers bewahrt den Meister vor einem frühen Rückstand.

Ebenfalls früh erfolgt der erste Griff in die Brusttasche von Schiedsrichter Sandro Schärer. Mirlind Kryeziu sieht für ein taktisches Foul an Felix Mambimbi nach gerade einmal drei Minuten den gelben Karton.

Nach 20 Minuten hat Michel Aebischer die Chance auf die Führung. Seinen Schuss lenkt Gäste-Keeper Yanick Brecher gerade noch an den Pfosten.

FCZ belohnt sich, YB gleicht vermeintlich aus

Aber der Treffer fällt auf der anderen Seite: Aiyegun Tosin verwertet einen Patzer des YB-Keepers. Nach einem Schuss von Benjamin Kolloli kann von Ballmoos nur abtropfen lassen. Tosin ist zur Stelle und trifft aus kurzer Distanz staubtrocken zum 1:0 für die Gäste. Auslöser ist ein Ballverlust von Christian Fassnacht gegen Kolloli.

FCZ YB Aiyegun Tosun
Aiyegun Tosun (FCZ) feiert sein Tor zum 1:0 gegen YB. - keystone

Nur Augenblicke später jubelt YB über den Ausgleich durch Jean-Pierre Nsame. Der Angreifer lässt den herauseilenden Brecher aussteigen und schlenzt den Ball dann lässig ins Netz. Aber die Fahne des Assistenten macht den Jubel nach einem Moment – zurecht – zunichte.

Fünf Minuten später macht es Nsame nach Vorarbeit von Saidy Janko besser. Die Flanke von der Strafraumgrenze verwertet Nsame gefühlvoll per Volley. Es ist Saisontor Nummer 19 für den YB-Torjäger vom Dienst.

YB FCZ Jean-Pierre Nsame
Jean-Pierre Nsame trifft zum 1:1 für YB gegen den FCZ. - keystone

Kurz darauf schreitet Brecher bei der nächsten YB-Grosschance rettend ein. Aebischer bedient Christian Fassnacht, dessen Kopfball fehlt aber die nötige Schärfe. Der FCZ-Keeper pflückt sich den Ball mühelos herunter. Kurz darauf sieht Fassnacht nach einem taktischen Foul beim Gegenstoss Gelb.

Kolloli bringt den FCZ wieder in Front

Besonders bitter: Der von Fassnacht verursachte Freistoss landet aus gut 30 Metern in den Maschen. Kollolis Flatterball erwischt von Ballmoos auf dem falschen Fuss und lässt den Schlussmann ganz alt aussehen. Sieben Minuten vor der Pause führt der FCZ mit 2:1.

Zur Pause ersetzt Gerardo Seoane den Vorlagengeber zum 1:1-Ausgleich wegen einer schmerzhaften Beckenprellung. Ulisses Garcia nimmt den Platz von Saidy Janko ein, beim FCZ bleibt alles unverändert. Das trifft auch auf den Auftritt der Zürcher zu. Antonio Marchesano verfehlt nach nur wenigen Augenblicke aus grosser Distanz nur knapp das Tor.

Der erste Treffer fällt aber für die Hausherren: Fassnacht verwertet nach einem Abpraller von Brecher. Aber die Szene wird vom Videoschiedsrichter untersucht – eine lange Unterbrechung. Schärer hält letztlich an seiner Entscheidung fest, Fassnacht startete hauchdünn aus dem Abseits. Es bleibt beim 1:2-Rückstand aus Sicht von YB.

Hoarau verhilft Nsame zum Doppelpack

Der zweiten Hälfte fehlt dann das Chancen-Feuerwerk des ersten Durchgangs. YB drängt auf den Ausgleich, Guillaume Hoarau ersetzt Felix Mambimbi. Der Treffer fällt aber auf der Gegenseite – der FCZ trifft aus einer Vier-gegen-Zwei-Situation. Doch erneut geht die Fahne nach oben, beim Abspiel von Tosin stehen drei Zürcher offside.

Jordan Lefort YB FCZ
Jordan Lefort (YB) im Spiel gegen den FCZ. - keystone

Es folgt eine Drangphase von YB, das vorläufige Highlight setzt Jordan Lefort nach 77 Minuten. Nach einer Ecke des eingewechselten Miralem Sulejmani steigt der Innenverteidiger am höchsten. Sein Kopfball geht aber knapp am Tor von Yanick Brecher vorbei.

Drei Minuten später steht es 2:2 – und diesmal ist es kein Abseits. Der eingewechselte Gianluca Gaudino legt für Hoarau vor. Dessen Schuss prallt von Brecher ans Schienbein von Nsame und von dort ins Netz.

Jean-Pierre Nsame YB FCZ
Jean-Pierre Nsame (YB) feiert ein Tor gegen den FCZ. - keystone

Fünf Minuten vor Schluss dreht Nsame mit seinem dritten Treffer des Abends die Partie. Wieder ist es ein Corner von Sulejmani, Nsame steigt auf und köpft gnadenlos zum 3:2 ein. Aus 1:2 mach 3:2 – innerhalb von fünf Minuten.

YB zittert sich zum Schlusspfiff

Ein weiter von-Ballmoos-Patzer führt jedoch beinahe zum Ausgleich. Simon Sohm hämmert einen Freistoss auf das YB-Tor, der Schlussmann lässt erneut abtropfen. Super-League-Debütant Stephan Seiler kann den Keeper im Nachsetzen nicht überwinden.

Es bleibt schlussendlich beim erkämpften und erzitterten 3:2-Heimerfolg für YB. Die Young Boys übernehmen damit vorerst die Tabellenspitze, drei Punkte vor dem FCSG. Der FCZ droht indes hinter den FC Luzern zurückzufallen. Nur ein Punkt trennt den Tabellenfünften vom Sechsten.

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