YB: Was ist bloss mit Publikumsliebling Miralem Sulejmani los?
Seit über sechs Jahren spielt Miralem Sulejmani (32) für YB. Allerdings steht der filigrane Techniker seit dieser Saison kaum noch auf dem Platz. Was ist los?
Das Wichtigste in Kürze
- Bei Meister YB läuft es sportlich derzeit nicht wirklich rund.
- Viele Verletzte, das Aus im Schweizer Cup und nur Rang drei in der Liga.
- Miralem Sulejmani spielt unter Trainer Wagner keine tragende Rolle mehr.
Zweimal portugiesischer Meister mit Benfica, dreimal niederländischer Meister mit Ajax, viermal Schweizer Meister mit YB. Das Palmarès von Miralem Sulejmani lässt sich sehen. Der bald 33-jährige Serbe hat eine eindrückliche Karriere hingelegt.
Doch nun befindet sich der Edeltechniker im Spätherbst seiner Laufbahn. Sein Vertrag in Bern läuft nächsten Sommer aus. Schwer vorstellbar, dass man diesen erneut verlängern wird, unter Trainer David Wagner kommt Sulejmani kaum noch zu Spielzeit.
Meist steht der Mann mit dem goldenen linken Fuss zwar im Aufgebot, kommt aber nur selten zum Zug. Nur gerade dreimal durfte er in der laufenden Spielzeit von Beginn weg ran. Zwei davon waren Cup-Spiele gegen Amateurteams. In der Super League bringt er es auf magere 145 von möglichen 1080 Einsatzminuten.
Ist Sulejmani für Wagner zu wenig schnell?
Hat Sulejmani bei YB den Anschluss verloren? Gegenüber dem «Thuner Tagblatt» sagt Sportchef Christoph Spycher: «Wenn man sich die Einsatzzeiten anschaut, dann kann man das so interpretieren.» Aber jeder Spieler habe die Möglichkeit, sich anzubieten. Im Fussball könne es schnell gehen, in alle Richtungen.
Wagners Spielstil erfordert von den Akteuren viel Laufarbeit, da fehlt Sulejmani die Pace. Gegen Lausanne (3:2) vor einer Woche darf er zwar von Beginn weg ran, muss aber nach einer enttäuschenden ersten Halbzeit in der Kabine bleiben.
Beim 1:3 in St. Gallen nimmt Wagner in der zweiten Hälfte lieber Aussenverteidiger Ulisses Garcia ins Mittelfeld, als Sulejmani zu bringen.
Starke Konkurrenz bei YB
Möglich also, dass sich die Wege von Sulejmani und YB im kommenden Jahr trennen werden – nach über 200 Spielen und aktuell genau 99 Torbeteiligungen (46 Treffer, 53 Assists). So oder so: Die Fans werden den sympathischen Serben so schnell nicht vergessen. Zu gross sind seine Verdienste in den letzten Jahren.
Neben Sulejmani bringt es auch Marvin Spielmann auf wenig Einsatzzeit. Einer der Gründe dafür ist sicherlich, dass auf den Aussenbahnen Christian Fassnacht und Moumi Ngamaleu gesetzt sind. Beide zeigen in dieser Saison konstant starke Leistungen und geben Wagner wenig Anlass, gross zu rotieren.