Die SPL ist zurück im Meisterschaftsmodus
Die SPAR Premium League (SPL) ist nach fast einem halben Jahr Pause gerüstet für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs.
Offen wie lange nicht scheint der Ausgang an der Tabellenspitze zu sein. Gleich drei der vier besten Mannschaften der letzten Jahre gehen mit einem neuen Cheftrainer an den Start.
Ein ganz neues Gesicht in der Schweiz ist dabei Nicolaj Andersson. Der Däne wechselte aus Deutschland (Waiblingen) nach St. Gallen und soll die Erfolgsgeschichte des Rekordmeisters fortsetzen. Keine einfache Aufgabe für den 32-jährigen, der nach dem Wechsel von Liga-MVP Kerstin Kündig (Ausland), dem Karriereende von Laura Schmitt und dem Abgang von sechs weiteren Spielerinnen, ein neues Team formen muss.
Der Spanier Vicente «Ike» Cotrina sammelte bereits beim BSV Stans und bei GC Amicitia Zürich reichlich Erfahrung im Frauenhandball. Jetzt trainiert er mit den Spono Eagles erstmals ein Schweizer Spitzenteam, das ihn zum Einstand mit dem Supercup-Erfolg beschenkte.
Aber auch Spono muss 2020/21 gewichtige Abgänge verkraften. Mit Topscorerin Pascale Wyder und Gianna Calchini fehlen Nottwil zwei wichtige Stützen im Rückraum.
Wahrlich kein Unbekannter ist der dritte im Bunde, Urs Mühlethaler. Der ehemalige Nationaltrainer der Männer ist nach fast zwei Jahren zurück in der SPL und will mit Rotweiss Thun das schaffen, was ihm zuvor auch mit Spono gelang: Titel gewinnen. Der 66-Jährige kann dabei auf ein quasi unverändertes Kader zurückgreifen, in dem neben der Liga-Topscorerin von 2020, Laura Rotondo, auch ihre Vorgängerin von 2019, Lucia Weibelova, figuriert.
Und die vierte Mannschaft im Kreise des Spitzenquartetts? Beim LK Zug herrscht mit Christoph Sahli Kontinuität auf der Trainerposition, im Kader gab es aber die eine oder andere Veränderung. Am Offensichtlichsten ist dies auf der Goalie-Position, auf der mit Anezka Zuzanek (Zweibrücken) und Desirée Ligue (GC Amicitia) gleich zwei neue Spielerinnen geholt wurden. Auf dem Feld hängt die langjährige Führungsspielerin Sibylle Scherer trotz angekündigtem Rücktritt doch noch ein weiteres Jahr dran.
HSC Kreuzlingen hat sich zur fünften Kraft im Frauenhandball entwickelt
Ruhig und stets ein wenig unter dem Radar laufend, hat sich der HSC Kreuzlingen zur fünften Kraft im Frauenhandball entwickelt. Das Team vom Bodensee, das auch vor dieser Saison gezielt verstärkt wurde, will jedoch mehr als nur das fünfte Rad am Wagen sein. Die Qualifikation für die Finalrunde, notabene verbunden mit dem Sprung in die Top 4, ist das anvisierte Saisonziel der Thurgauerinnen, die wie gewohnt von Kristina Ertl-Hug trainiert werden.
Auch bei Yellow Winterhur steht mit Fabian Schäfli eine bekannte Person an der Seitenlinie. Der 35-Jährige hat einige Verstärkungen für sein Kader bekommen. Mit Fabienne Albrecht und Fabiola Hostettler wechselten gleich zwei Spielerinnen vom LC Brühl zu den Eulachstädtern. Gemeinsam mit den bereits gefestigten Teamstützen Stefanie Albrecht, Liv Rusert und Simona Grozdanovska sollen sie den Stamm von Winterthur bilden.
Fünf weitere HVH-Talente im SPL1-Kader
Trainer Beat Flury kann in Herzogenbuchsee auch in der neuen Saison auf einen Pool an hoffnungsvollen Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs zählen. Fünf weitere HVH-Talente stehen in dieser Spielzeit im SPL1-Kader und sorgen dafür, dass das Kader an Breite gewinnt.
Von den arrivierten Spielerinnen sind nämlich, anders als in den Vorjahren, alle an Bord geblieben. So soll eine Mischung im Team entstehen, die sich weiter in der höchsten Liga etablieren kann.
GC Amicitia Zürich zählte zweifelsohne zu den Profiteuren der abgebrochenen Saison 2019/20. Für das sehr junge Team gab es im Vorjahr nicht viel Zählbares zu holen.
Ein Jahr später und zahlreiche Erfahrungen reicher wollen die Zürcherinnen beweisen, dass sie einen Platz in der SPL1 verdienen. Gelingen soll dies unter der Anleitung von Neotrainer Marcus Stolley, der den zu Nottwil gewechselten Ike Cotrina ersetzt und neuen Schwung ins Team bringt.
Aufteilung nach der Hauptrunde
Insgesamt 14 Spieltage (Doppelrunde) stehen für die acht Teams auf der Agenda, ehe es zu einer Teilung der Meisterschaft kommt. Die Top 4 ermitteln in zwölf Finalrundenspielen die zwei Play-off-Finalisten, die abschliessend im Modus best-of-5 um den Titel spielen.
Die Teams auf den Rängen 5 bis 8 nach der Hauptrunde treffen in der Auf-/Abstiegsrunde auf die zwei Spitzenplatzierten der SPL2-Hauptrunde. Aus dem Sextett sichern sich nach zehn Runden die besten vier Mannschaften ein Ticket für die SPL1, die zwei schwächsten Teams spielen in der Folgesaison in der SPL2.
Mögliche Auswirkungen auf den Spielbetrieb sind primär im Handball-Schutzkonzept des SHV erfasst und gelten auch für die SPL. Ergänzende Regelungen für mögliche Wertungen der Meisterschaft werden in Kürze zwischen dem SHV und der SPL definiert.
Livestreams als Alternative zum Spielbesuch
Alle SPL1-Vereine verfügen über ein genehmigtes Schutzkonzept, sodass dem Besuch eines Spiels nichts im Wege steht. Detaillierte Corona-Informationen der SPL1-Clubs können auf handball.ch abgerufen werden.
Wer in der aktuellen Situation dennoch verständlicherweise auf einen Besuch in der Halle verzichten möchte, kann wie gewohnt auf das Livestreaming-Angebot des Schweizer Handballs zurückgreifen. Alle Partien der SPL1 können entweder direkt im Matchcenter angeklickt oder via handballTV.ch aufgerufen werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die SPAR Premium League (SPL) geht wieder los.
- Die Ausgangslage vor der Meisterschaft ist spannend.
- Es gibt Livestreams als Alternative zum Spielbesuch.