Alex Wilson droht nach Dealer-Geständnis weitere Sperre
In den USA sorgt das Geständnis eines mutmasslichen Lieferanten von unerlaubten Substanzen für Schlagzeilen. Schlecht wegkommen könnte dabei Alex Wilson.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Doping-Geständnis in den USA setzt Sprinter Alex Wilson weiter unter Druck.
- Ein Lieferant verbotener Substanzen stand in Austausch mit einem Schweizer – wohl Wilson.
- Auf die bereits ausgesprochene vierjährige Sperre könnte eine doppelt so lange folgen.
Vor rund zwei Jahren wurde eine positive Doping-Probe des Schweizer Sprinters Alex Wilson bekannt. Der mittlerweile 32-Jährige wurde anschliessend für Olympia 2021 gesperrt. Vergangenen Sommer sprach die Disziplinarkammer des Schweizer Sports eine Sperre für vier Jahre aus. Wilson beteuerte stets seine Unschuld.
Nun droht dem Schweizer Rekordhalter über 100 und 200 Meter eine weitere Sperre. Grund ist ein Geständnis in den USA.
Doping-Lieferant in Kontakt mit Schweizer Athlet
Eric Lira, 43-jähriger texanischer Naturheilpraktiker, hat vor einem Bundesgericht in Manhattan zugegeben, mehrere Athleten mit verbotenen Wachstumshormonen und EPO ausgestattet zu haben. Darunter die nigerianische Sprinterin Blessing Okagbare, die ein Jahrzehnt lang gesperrt ist.
Wie «CH Media» berichtete, ist in einer entsprechenden Schrift zum Geständnis Liras auch von einem Schweizer Athleten die Rede. Mit diesem soll sich Lira «über verschlüsselte elektronische Kommunikation» ausgetauscht haben. Höchstwahrscheinlich dürfte es sich dabei um Alex Wilson handeln, der einen Kontakt zu Lira bereits zugeben hatte.
Der in der Schrift angesprochene Austausch soll von der Anwendung von EPO und Wachstumshormonen gehandelt haben. Lira habe im Juni 2021 ausserdem geraten, die positive Dopingprobe vom März 2021 auf das anabole Steroid Trenbolon mit dem Verzehr von kontaminiertem Fleisch zu erklären. Genau so hat Wilson vor der Schweizer Disziplinarkammer dann auch gehandelt.
Durch das Geständnis kann Lira in New York einem öffentlichen Prozess entkommen. Dennoch droht ihm eine Gefängnisstrafe von maximal 10 Jahren. Im Falle der Kooperation kann sich die Strafe aber stark reduzieren.
Alex Wilson droht zwölfjährige Sperre
Andersrum dürfte dies bei Alex Wilson der Fall sein. Gegen den 32-Jährigen wird «CH Media» zufolge bereits ein zweites Verfahren vorbereitet. Swiss Sport Integrity dürfte demnach eine Sperre von acht Jahren fordern. Addiert man diese zu der bereits bestehenden, wären es insgesamt zwölf Jahre!
Das zweite Verfahren könnte aber erst aufkommen, sobald die erste Sperre von vier Jahren rechtskräftig ist, was sie noch nicht ist. Der Sprinter hat noch keine Urteilsbegründung erhalten. Wird dies der Fall, könnte Wilson die Sperre noch vor dem Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne anfechten.