Fabelweltrekord: Lyles rannte nur 185 statt 200 Meter
Ein Fabelweltrekord über 200 Meter? Deutlich schneller als Usain Bolt? Den Kommentatoren und Zuschauern im Netz stockte der Atem als Lyles durchs Ziel lief.
Das Wichtigste in Kürze
- Noah Lyles erreichte im 200-Meter-Sprint Zeit von 18,90 Sekunden.
- In Wahrheit war die Strecke des Athleten nur 185 Meter lang.
- Die Laufzeit des Amerikaners wurde für ungültig erklärt.
18,91 Sekunden leuchtete zunächst auf, als Noah Lyles bei den «Inspiration Games» der Leichtathleten in Bradenton ins Ziel stürmte.
You can’t be playing with my emotions like this....
— Noah Lyles, OLY (@LylesNoah) July 9, 2020
got me in the wrong lane smh 🤦🏾♂️
In der Ergebnisliste erschien dann eine 18,90. Doch die Superzeit des Weltmeisters aus den USA hatte einen Haken: Der Athlet rannte in Wahrheit nur 185 Meter. «Ihr könnt doch nicht so mit meinen Emotionen spielen», klagte der 22-Jährige später bei Twitter und bestätigte den Fehler: Man habe ihn beim Start in der Kurve auf eine falsche Bahn gestellt. Mit einem «smh» («shaking my head»), also einem Kopfschütteln, beendete der 22-Jährige seinen Kommentar.
Der Startschuss des technisch ungemein aufwendigen Meetings mit Wettkämpfern in sechs Ländern gleichzeitig war in Zürich gegeben worden. Bei der Übertragung mit drei Bildern nebeneinander war zu sehen, dass Lyles deutlich vor seinen Konkurrenten lag. Mit ihm starteten Christophe Lemaitre (Frankreich) und Churandy Martina (Niederlande) in Zürich und Papendal.
Lemaitre statt Lyles zum Sieger erklärt
Die TV-Bilder wurden zwar mit zwei Minuten Zeitverzögerung gesendet, doch in dieser kurzen Zeit konnte der Fehler nicht ausgemacht werden. Am Ende hiess es bei Lyles Siegerzeit auch offiziell: «shorter distance» – kürzere Distanz. Zum Sieger wurde deshalb auch Lemaitre nach seinen 20,65 Sekunden erklärt.
So hatte die Premiere des neuen Wettkampfformats mit Fernduellen ihre grosse Panne und Lyles ist doch nicht der neue Bolt: Die Bestmarke des Superstars aus Jamaika über die halbe Stadionrunde steht seit der WM 2009 in Berlin bei 19,19 Sekunden.