Manuela Schär dominiert und reist vorzeitig ab
Die Schweizerin verzichtet nach ihren jüngsten Triumphen auf die Rennen über 400 und 800 Meter und widmet sich höheren Zielen.
Das Wichtigste in Kürze
- Manuela Schär gewinnt an der EM in Berlin eine weitere Goldmedaille.
- Trotz guter Siegeschancen in den weiteren Wettbewerben reist sie vorzeitig ab.
- Beat Bösch verpasste indes seine Titelverteidigung und wurde Zweiter.
Nach ihrem EM-Titel über 5000 m doppelt Manuela Schär am 3. Tag der Para-Leichtathletik-EM in Berlin nach. Sie gewinnt auch über 1500 m. Hinter Schär sorgt Alexandra Helbling für einen Doppelsieg.
Die derzeit weltbeste Rollstuhl-Leichtathletin reist vorzeitig in die Schweiz zurück, wo sie sich mit ihrem Trainer Claudio Perret in Nottwil auf den Berlin-Marathon (16. September) vorbereitet. Manuela Schär schenkt damit als Europarekord-Halterin von 200 m bis zum Marathon und Weltrekord-Halterin über die Langdistanz «sichere» Titel über 400 m und 800 m her. «Titel sind immer schön. Doch sportlich hat der Berlin-Marathon dieses Jahr für mich einen höheren Stellenwert. Dort treffe ich auf die Weltspitze, setze mir das Ziel, zu gewinnen.»
Über 1500 m war sie erneut eine Klasse für sich, distanzierte die Konkurrenz vom ersten Meter weg. Alexandra Helbling fuhr bis zur letzten Runde am Ende des Feldes. «Für mich war es ein ideales Rennen. Ich musste keine Führungsarbeit leisten und als 400-m-Spezialistin konnte ich auf die Endschnelligkeit vertrauen. Silber hatte ich mir ausgerechnet, die Taktik ist aufgegangen», bilanzierte die Nummer zwei im Schweizer Frauen-Team.
Titelverteidigung verpasst
Beat Bösch hätte in Berlin zum dritten Mal in Serie 100-m-Europameister werden können, und war mit dem 2. Rang halbwegs zufrieden. Zumal er den siegreichen Portugiesen Mario Trindade diese Saison bisher im Griff hatte. «Aber», so Bösch, «auf dieser Bahn spielt das Gewicht eine wichtige Rolle. 20 Kilo kann ich nicht abtrainieren. Schade, ich hätte den Titel gerne erfolgreich verteidigt.» Um zwei Hundertstel verpasste der ehemalige Kunstturner Fabian Blum bei seinem ersten EM-Einsatz überhaupt den 3. Platz.
Bojan Mitic (32) fuhr diese Saison die drittbeste Zeit in Europa. Die Bronzemedaille des EM-Zweiten von 2014 entsprach der Papierform. «Ich erwischte einen guten Start, versuchte am Holländer Rusch dran zu blieben. Dies gelang mir ganz gut. Es läuft dem gesamten Team ausgezeichnet und ich bin froh, eine Medaille beisteuern zu können», kommentierte Mitic, der auch über 400 und 800 m startet, sein Rennen.