Top-Läufer Dominic Lobalu darf ab sofort für die Schweiz antreten

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Bern,

World Athletics erlaubt es Dominic Lobalu, ab sofort für die Schweiz zu starten. Der aus dem Südsudan stammende Leichtathlet hat eine bewegende Geschichte.

Dominic Lobalu
Dominic Lobalu darf ab sofort für die Schweiz starten. Verbandspräsident Christoph Seiler überreicht dem Top-Läufer ein Schweizer Trikot. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Top-Läufer Dominic Lobalu darf ab sofort für die Schweiz starten.
  • World Athletics erteilt dem Flüchtling aus dem Südsudan das grüne Licht.
  • Für die EM im Sommer erfüllt Lobalu die Limite in vier Disziplinen.

Dominic Lobalu geht bereits Anfang Juni an der Leichtathletik-EM in Rom für die Schweiz auf Medaillenjagd. Der Kriegsflüchtling aus dem Südsudan, ein 25-jähriger Top-Läufer, erhält von World Athletics grünes Licht.

Lobalu erfüllt die EM-Limite gleich in vier Disziplinen: 1500 m, 5000 m, 10'000 m und Halbmarathon. Er hat in Rom also die Qual der Wahl. Swiss-Athletics-Präsident Christoph Seiler geht zudem davon aus, dass Lobalu auch an den Olympischen Spielen in Paris als Schweizer startberechtigt sein wird.

Seiler hatte sich an vorderster Front für Lobalu eingesetzt. Zuletzt tat er dies als Funktionär von Swiss Athletics mit einem Wiedererwägungsgesuch beim Nationality Review Panel von World Athletics. Der Weltverband hatte vergangenen September zwar den von Swiss Athletics beantragten Nationenwechsel bewilligt, obwohl der Sportler noch nicht Schweizer ist.

Dominic Lobalu
Dominic Lobalu darf für die Schweiz starten. - keystone

World Athletics sprach allerdings in Bezug auf das Startrecht an internationalen Meisterschaften wie EM und WM eine dreijährige Wartefrist aus. Dieser Entscheid hatte zur Folge, dass Lobalu die Schweiz erst ab dem 6. April 2026 an kontinentalen und globalen Titelkämpfen hätte vertreten dürfen. Dieser Passus ist nun gefallen.

Tragische Geschichte

Lobalus Geschichte ist tragisch und in Sachen Startberechtigungen äusserst komplex. Der Afrikaner kam im Südsudan zur Welt. Im Alter von neun Jahren wurden seine Eltern bei einem Überfall erschossen.

Er musste fliehen, wuchs als Flüchtling in Kenia auf, kam dort 2016 in das zwei Jahre zuvor gegründete «Athlete Refugee Team» und setzte sich 2019 bei einem Wettkampf in Genf von dieser Truppe ab. Einerseits weil nicht er, sondern die Leute hinter dem Flüchtlingsteam die Preisgelder kassierten. Andererseits, weil er sich eine eigene Existenz aufbauen wollte.

Holt Dominic Lobalu für die Schweiz eine EM-Medaille?

Als vorläufig Aufgenommener integrierte sich der Sportler gut. Er hat nun den B-Ausweis-Status in der Schweiz, und er verdient seinen Lebensunterhalt inzwischen voll und ganz selbst. Lobalu startet für den LC Brühl St. Gallen.

Am 30. Juni 2022 gelang ihm mit dem Sieg am Diamond-League-Meeting in Stockholm über 3000 m der internationale Durchbruch.

Als Leichtathlet war er aber zwischen Stuhl und Bank gefallen. Den Schweizer Pass erhält er frühestens 2031, und beim Weltverband klappte es auch nicht mehr, weil er sich aus dem Prestigeprojekt, dem Flüchtlings-Team, abgesetzt hat. All dies scheint nun überstanden zu sein.

Kommentare

User #4616 (nicht angemeldet)

Wird immer besser, die Schweiz geht unter!

User #3529 (nicht angemeldet)

Um den Schweizer Pass zu erhalten und für die Schweiz an Wettkämpfen starten zu können muss Dominic Lobalu zuerst die Rekrutenschule absolvieren.

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