Usain Bolt: Drei Kinder und Musik als Hobby - Kein Comeback
Der schnellste Mann der Welt muss jetzt Windeln wechseln und seine Zwillings-Boys füttern.
Das Wichtigste in Kürze
- «Das Vatersein übernimmt jetzt natürlich die Hauptrolle in meinem Leben.
Usain Bolt ist seit Juni dreifacher Vater, und der ehemalige Weltklasse-Sprinter kommt da so ins Schwitzen wie früher beim Training.
«Das Vatersein übernimmt jetzt natürlich die Hauptrolle in meinem Leben. Es ist wirklich ein Vollzeitjob, es gibt keine Pausen», sagte der 34 Jahre alte Jamaikaner der «Welt am Sonntag» in einem Interview.
«Die Zwillinge sind ja noch sehr klein, sie wollen gefüttert werden, sie wollen gewickelt werden, sie schreien ständig», erzählte der achtmalige Olympiasieger und elfmalige Weltmeister. «Manchmal ist es schwierig, aber ich geniesse es auch sehr.» Im Juni waren die Zwillingsjungs Saint Leo und Thunder zur Welt gekommen. Allein bewältigt Bolt das Pensum aber nicht: «Meine Freundin macht natürlich auch sehr viel, von Zeit zu Zeit helfen zudem unsere Eltern.» Tochter Olympia Lightning ist ein Jahr alt.
Bolt hat inzwischen angefangen, Musik zu machen. «Damit verbringe ich auch viel Zeit. Dazu mache ich auch eine Menge Wohltätigkeitsarbeit in Jamaika. Ich habe also immer noch viel zu tun, und ein paar Leute drängen mich dazu, Trainer zu werden.» Schon während seiner Karriere habe er Musik geliebt: «Ich habe ja auch immer viel getanzt. Ich wollte es irgendwann also auch selbst probieren.»
Seit fast zwölf Jahren hält Bolt die Weltrekorde über 100 Meter (9,58 Sekunden) und auf der doppelten Distanz (19,19 Sekunden). Die olympischen Sprints in Tokio kann er sich wegen der Corona-Krise nicht - wie erhofft - im Stadion ansehen. «Nun werde ich die Rennen zu Hause im TV schauen und versuchen, von den Vorläufen bis zu den Finals alles zu verfolgen», sagte er.
Nur «ein einziges Mal», schwört Bolt, habe er nach seinem Rücktritt an ein Comeback gedacht. «Ich ging damals zu meinem Trainer und sagte: "Coach, ich glaube, wir können ein Comeback schaffen." Und mein Trainer antwortete trocken: "Nein, ich denke nicht."»